Noch ’ne Zeitleistenidee: Schüler spielen Timeline

timeline-800pxAm dritten Tag des Internationalen Training Seminar bin ich immer noch begeistert über die vielen methodischen Ideen, die euroclio in den letzten Jahren entwickelt hat und von denen wir einen kleinen Teil vorgestellt bekommen. Mein Eindruck ist, dass vielen großartigen Unterrichtsaktivitäten auf dem Historiana-Portal untergehen und man sie nur findet, wenn man weiß, dass sie da sind und gezielt danach sucht. Es werden also in den nächsten Tage noch einige Blogbeiträge folgen, um hoffentlich etwas dazu beizutragen, die von euroclio entwickelten Methoden und Materialien bekannter zu machen.

Die in diesem Beitrag kurz vorgestellte Methode heißt auf Englisch „human timeline„. Der Unterrichtsvorschlag bezieht sich auf die Ursachen des Ersten Weltkriegs, kann aber auch auf andere Themen übertragen werden. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten jeweils child-1096177_1280eine Karte, je nach Anzahl können die Lernenden auch jeweils zu zweit eine Karte bekommen. Die ausgearbeiteten Beispielkarten für die Ursachen des Ersten Weltkriegs kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Auf den Beispielkarten sind die Daten der Ereignisse bereits angegeben, in einer Variante könnten – je nach Vorkenntnis und nach Einsatz der Methode am Anfang oder am Ende der Unterrichtsreihe – diese aber auch weggelassen werden. Die Schülerinnen und Schüler formen eine „Zeitleiste“, in der sie sich in der chronologischen Reihenfolge ihrer Karten im Klassenraum oder auf dem Schulhof platzieren.

Mit dieser „menschlichen Zeitleiste“ kann nun auf unterschiedliche Art und Weise gearbeitet werden. Die Lernenden können zum Beispiel die zeitlichen Abstände zwischen den Ereignissen im Raum abbilden, so dass sehr schnell deutlich wird, dass es „ruhigere“ Zeiten und Zeitabschnitten beschleunigten Wandels gab. Die Lernenden könnten – je nach Thema und ausgewählten Ereignissen – versuchen, Beziehungen und Interdependenz Highway-800pxvon Ereignisse und dadurch Entwicklungen darzustellen, z.B. durch Verschieben der Zeitleiste auf mehrere Stränge, Hand- oder Armkontakt und andere verfügbare Hilfsmittel oder Darstellungsformen.

Im Anschluss sind verschiedene Aktivitäten möglich, um das Verständnis der Ereignisse, ihrer Abfolge und Beziehungen zu vertiefen: Die Schülerinnen und Schüler können die Zeitleiste noch einmal graphisch umsetzen und dabei besonders folgenreiche, wichtige Ereignisse in Bezug auf den Ersten Weltkrieg größer darstellen als andere (Vorschlag euroclio: Als „Weg“ bzw. Straße in den Ersten Weltkrieg mit unterschiedlichen Fahrzeugen, Abzweigungen, Hindernissen usw.), den Ablauf in einem Text zusammenfassen oder, falls zu Beginn der Unterrichtseinheit, ausgehend von der Zeitleistenarbeit eigene Fragen  entwickeln, die in den Folgestunden aufgegriffen und untersucht werden.

Idee für die Arbeit mit Zeitleisten im Unterricht: Managing conflict in Europe

Timeline conflict 2DEuroclio bietet auf seinem Portal Historiana auf Englisch zahlreiche Unterrichtseinheiten zur europäischen Geschichte unter CC-Lizenz an. Gestern wurde eine Einheit vorgestellt, die mir besonders gut gefallen hat, weil sie eine interessante für die Arbeit mit einer digitalen Zeitleiste im Unterricht enthält.

Die komplette Einheit „Managing conflict in Europe in times of change: 1648-1945. What can we learn from a timeline about conflict management in Europe?“ umfasst mehrseitige Hinweise für Lehrkräfte als PDF und als zentrales Element eine Zeitleiste mit insgesamt 79 Einträgen unterteilt in drei Stränge von Ereignissen, Ideen und dem „weiteren Kontext“.

Die Unterrichtsplanung ist umfangreicher (PDF), hier möchte ich nur die Kernarbeit mit der Zeitleiste kurz vorstellen, weil mir dieser Ansatz von Zeitleistenarbeit gut gefällt und als Methode auch auf andere Themen übertragbar ist. Die zentrale Timeline conflict 3DFrage ist dabei, wie die europäische Staatenwelt mit Konflikten in dem langen Zeitraum zwischen 1648 und 1945 umgegangen ist. Es handelt sich dabei also um einen Längsschnitt, der vom Westfälischen Frieden über den Wiener Kongress und die Pariser Vorortverträge bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs reicht.

Für eine erste Orientierung können die Schülerinnen und Schüler in allen drei Strängen der Zeitleiste nach Hinweisen suchen, warum sich die Art und Weise änderte, wie die europäischen Staaten mit Konflikten umgegangen sind. Dabei lassen sich folgende Settings identifizieren:

  • supranationale Lösungen
  • Bündnisse zwischen Staaten
  • Friedensverträge
  • Mächtegleichgewicht
  • Wirtschaftliche Lösungen
  • Hegemonie eines Staates

Die Hauptarbeit besteht im Anschluss darin, die Zeitleiste nach den oben genannten, selbst erarbeiteten (ggf. auch vorgegebenen) Kriterien in verschiedene Abschnitte jeweils nach dem vorherrschenden Konfliktlösungsansatz innerhalb der europäischen Staatenwelt zu unterteilen. Voraussetzung sind in der Regel Kenntnisse über den behandelten Zeitraum. Schwieriger, aber dennoch möglich, ist auch der Einsatz zu Beginn einer Unterrichtseinheit, in der im Anschluss vertiefende Untersuchungen der einzelnen Friedensschlüsse folgen.

Diese Art mit einer Zeitleiste im Unterricht zu arbeiten unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, eine langfristige und grundlegende Orientierung in der Zeit zu gewinnen. Auf diese Weise lässt sich auch mit vorgebenenen Zeitleisten in Schulbüchern arbeiten, um z.B. zum Abschluss einer Unterrichtseinheit das Gelernte noch einmal zu wiederholen und über Kategorienbildung zu einem vertieften Verständnis langfristiger Prozesse von Wandel und Kontinuität zu gelangen.

Kollaborativ digitale Zeitleisten im Geschichtsunterricht erstellen

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Zeitleisten gehören zu den ältesten Visualisierungsformen von Geschichte und Geschichtsunterricht. Zur Geschichte der Zeitleisten im Geschichtsunterricht und zur fachdidaktischen Diskussion gibt es auf den Seiten der Geschichtsdidaktik an der Uni Giessen einige interessante Hinweise. Auch digitale Zeitleisten sind nichts Neues mehr. In mehreren Beiträgen wurden bereits vor allem englisch- und französischsprachige Werkzeuge (siehe auch den Überblick im Blog von Christoph Pallaske sowie die Liste im Geo&Ges-Wiki) zur Erstellung digitaler Zeitleisten vorgestellt sowie auf die Möglichkeiten der Zeitleistengestaltung mit Office-Programmen und dem Interaktiven Whiteboard hingewiesen.

teilnehmer einladenDie GeschichtsApp „App in die Geschichte“ stellt eine eigene Zeitleistenfunktion zur Verfügung. Da die Benutzeroberfläche vollständig auf Deutsch verfügbar ist, kann die Anwendung auch in jüngeren Klassen eingesetzt werden. Ist eine Zeitleiste einmal von einem Nutzer angelegt – das kann auch die Lehrkraft sein -, kann er weitere Nutzer einer Lerngruppe zum gemeinsamen Arbeiten an derselben Zeitleiste einladen. Dazu müssen nur die Nutzernamen bei der neu angelegten Zeitleiste eingetragen werden. Damit können alle eingeladenen Nutzer gleichzeitig und mit gleichen Rechten die Zeitleiste bearbeiten und verändern. Das ermöglicht die gemeinsame Arbeit mit der gesamten Klasse, in Partnerarbeit oder Kleingruppen.

Im Unterricht kann auf vielfältige Weise mit digitalen Zeitleisten gearbeitet werden, z.B.:

1) Die Zeitleiste wird über einen längeren Zeitraum im Unterricht als Ergebnissicherung eingesetzt. Jeweils andere Schüler notieren im Anschluss an eine Unterrichtsstunde relevante Daten aus dem Unterricht zur dauerhaften Sicherung für die ganze Klasse auf der Zeitleiste. So entsteht über Wochen und Monate hinweg eine begleitendes Produkt zum Unterricht, das immer wieder angeschaut wird und so wichtige Ereignisse und Zusammenhänge über einen längeren Zeitraum erinnern hilft.

2) Eine eigene Zeitleiste, die dann für die ganze Klasse freigegeben wird, kann auch ein Referat stützen, – je nach Thema – sowohl als Alternative zu PowerPoint oder Prezi als auch als Ergänzung eines Thesenpapiers. Ebenso nutzbar ist eine kollaborative Zeitleiste innerhalb einer Referatsreihe. Alle Vortragenden ergänzen dann jeweils 1, 2 oder 3 Daten aus ihrem Beitrag in der Zeitleiste, die so zu einem gemeinsamen Produkt der Lerngruppe wird und zentrale Inhalte alle Vorträge noch einmal zusammenfasst und langfristig sichert.

3) Das gleiche Vorgehen bietet sich zum Ende einer Unterrichtsreihe an. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einem Thema noch einmal eine vorgebene Anzahl von Daten in einer Zeitleiste festhalten. Dabei ist eine Auswahl zu treffen und die Relevanz der Ereignisse für die Aufnahme in die Zeitleiste zu diskutieren (siehe auch hier).

4) Längere Verfassertexte, die eine Abfolge von Ereignissen mit Jahreszahlen oder Tagesdaten enthalten, besonders auch dann, wenn die Erzählung nicht chronologisch erfolgt, können auf diese Weise erschlossen und strukturiert werden. Die Ergebnissicherung erfolgt über die Präsentation der Zeitleiste einer Gruppe am Whiteboard oder Beamer, die durch die Mitschüler ggf. ergänzt und korrigiert wird. Es ist möglich, dass eine beispielhafte Zeitleiste anschließend für alle Lernenden als „Musterlösung“ zur Verfügung gestellt wird.

5) Zur Vorbereitung und Begleitung von Projektarbeiten kann die Zeitleiste gleichfalls zur Sammlung und Strukturierung in der Recherchephase eingesetzt werden. Anders als im Heft erscheinen dann die Notizen in chronologischer Folge und bieten damit zugleich eine übersichtliche Ordnungsstruktur, wenn aus verschiedenen Büchern und Internetseiten recherchiert wird.

Die Zeitleistenfunktion der GeschichtsApp ermöglicht reine Texteinträge, das Hochladen von Bildern aus dem App-Archiv oder über „Weitere Dokumente hinzufügen: Aus meinen Dateien“ -> „Neues Dokument hochladen“ das Einfügen von externen Bildern sowie das Einbetten von verschiedener Dateiarten (z.B. Soundcloud, Youtube oder auch LearningApps).

Um den Mehrwert digitaler Zeitleiste neben den kollaborativen Möglichkeiten auszuschöpfen, ist es sinnvoll, nicht nur Texteingaben, sondern auch multimediale Elemente einzufügen. Vermutlich prägen sich einzelne Ereignisse oder Personen mit einem dazugehörigen Bild auch besser ein als ohne. Für Schülerinnen und Schüler ist es eine Herausforderung, passende Bilder zu recherchieren. Viele probieren dies direkt über die Google Bildersuche und stoßen dabei nicht selten auf Bilder, die zwar gut aussehen, aber nichts mit ihrem Eintrag zu tun haben, ohne dass sie immer in der Lage wären, dies selbst beurteilen zu können.

Daher ist es hilfreich, die Lernende auf die Wikipedia und das dahinter liegende Mediendatenbank der Wikimedia Commons hinzuweisen. Um Bilder zum eigenen Beitrag zu finden, ist ein möglicher und guter Weg zunächst den Eintrag der Wikipedia durchzusehen und falls sich dort kein brauchbares Bild findet, unten am Ende des Artikel den Link zu den Commons zu nutzen. Vorteil dieses Vorgehens besonders für jüngere Schülerinnen und Schüler ist es, dass die Bilder einem Thema zugeordnet, vorausgewählt und mit zusätzlichen Informationen versehen sind. Außerdem ist die Qualität in der Regel gut, auf jeden Fall immer ausreichend für die Nutzung in einer Zeitleiste. Die Verwendung der Wikimedia Commons kann zugleich Anlass sein, zu zeigen, wo sich die Hinweise auf die Nutzungsbedindungen befinden und welche Lizensierungen (PD/CC) zu unterscheiden sind.

Von der GeschichtsApp werden automatisch drei Darstellungsvarianten generiert. Die „kompakte Ansicht“ bietet eine Übersicht und zeigt alle Eintragungen auf einen Blick. Das geht allerdings zulasten eine linearen Darstellung im Sinne eines Zeitstrahls (in Leserichtung von links nach rechts). Die kompakte Ansicht macht auf dem Bildschirm eine schlangenartige Darstellungsform nötig, wie sie auch z.B. für den niederländischen Geschichtskanon von entoen.nu gewählt wurde.

kompakte Ansicht

Darstellung als „kompakte Ansicht“

Bei der klassischen Zeitleistenanzeige steht jeweils ein Eintrag im Mittelpunkt. Der vorhergehende und anschließende Eintrag werden an den Pfeilen links und rechts bereit mit Datum und Titel angezeigt. Es kann vor- und zurückgeklickt werden.Unten findet sich eine Übersicht mit allein Einträgen der Zeitleiste, die auch direkt angeklickt werden können. Nutzt man die GeschichtsApp auf einem Smartphone erscheint nur der jeweilige Eintrag. Vor und zurück bewegt man sich mit einem Fingerwisch über den Bildschirm. Dies kann – ähnlich wie Vokabelkärtchen – zum Lernen von Jahreszahlen und Ereignissen zur Vorbereitung auf Tests oder Klausuren genutzt werden.

zeitleisteSchließlich gibt es auch noch die Darstellung als Karte. Dabei steht nicht die Chronologie im Vordergrund, sondern die geographische Verortung. Sofern die Bilder nicht mit Geodaten versehen sind, ist die Verortung auf der Karte beim Hochladen der Dokumente selbst vorzunehmen. Beim obigen Beispiel zur Geschichte des Denkmals am Deutschen Eck scheint diese Darstellungsform wenig sinnvoll. Bei anderen Themen hingegen bietet sie einen weiteren Zugang. So, wie im unten stehenden Beispiel zur antiken Geschichte. Die Zeitleiste ist noch nicht vollständig und entsteht gerade parallel zur Unterrichtsreihe. Wichtig ist der Hinweis, dass die zugrundliegende Karte bei Google Maps heutige Grenzen, Städte- und Ländernamen anzeigt, die von den historischen stark abweichen. Dennnoch hilft die Verortung der Eintragungen auf einer Karte bei der Orientierung im Raum.

karte

Darstellung auf einer Karte (aktuelles, noch nicht abgeschlossenes Projekt in Klasse 7, hier sieht man auch die Nutzernamen der „Mitarbeiter“, für die die Zeitleiste zur Bearbeitung freigegeben ist)

Zeitleisten mit dem interaktiven Whiteboard

Das hier vorgestellte Beispiel ist mit der Promethean-Software ActivInspire erstellt. Es umfasst einen Zeitstrahl von 1848-1890 (pdf) zur deutschen Geschichte. Unter der Zeitleiste befinden sich teilweise den Schüler bekannte, teilweise unbekannte Abbildungen, die die Schüler richtig auf der Zeitleiste einordnen und beschriften sollen. Dies ist kurz mündlich zu begründen. Die Flipchart (Format der ActivInspire-Dateien, das sich leider hier nicht hochladen lässt – die Datei findet sich zum Download hier) wurde zur Wiederholung nach den Ferien für einen Oberstufenkurs konzipiert. Die Bedeutung von Zeitleisten im zunehmend von exemplarischen, gar fragmentarischen Inhalten geprägten Geschichtsunterricht ist in letzter Zeit wiederholt hervorgehoben worden. Neben den Möglichkeiten mit webbasierten Anwendungen oder Office-Produkten Zeitleisten zu erstellen, bieten auch interaktive Whiteboards (IWB) gute Möglichkeiten.

Vorteil der Arbeit der IWB-Software ist die Integration von Medien: Neben Text können auch Bilder, Videos oder Tondokumente in hoher Qualität eingebunden werden. Da die Software mit den Boards in der Regel als Campus-Lizenz zur Verfügung gestellt wird, d.h. auf alle Schul- sowie Privatrechner der Schüler und Lehrer aufgespielt werden darf, kann hier auch individualisiert oder in Kleingruppen gearbeitet werden. Die Ergebnisse werden dann abschließend für alle vorne am Whiteboard gezeigt und gesichert, z.B. per Mail verschickt oder im virtuellen Klassenraum einer Lernplattform hinterlegt.

Mit Hilfe eines Rasters lässt sich ein exakter Maßstab erstellen. Überschrift, Legende und die Leiste selbst können entweder in den Hintergrund gelegt oder in anderer Form unveränderlich gemacht werden, so dass nur die gewünschten Objekte von den Schülern verschoben werden können sowie eine zusätzliche Beschriftung ermöglicht wird.

Das hier vorlegte Beispiel verlangt eine vergleichsweise komplexe Zuordnungs- und Erklärungsleistung. Selbstverständlich können im Unterricht auch vorgefertigte „leere“ Zeitleisten angelegt und mit zunehmendem Unterricht von den Schülern mit Material „gefüllt“ werden. Welche Daten, Personen, Ereignisse, Bilder etc. sind so zentral, dass sie in die Zeitleiste aufgenommen werden sollen? Hier lassen sich gewinnbringende Diskussionen über Fragen der historischen Relevanz (siehe auch Link) anknüpfen. Soll die Zuordnung vereinfacht werden, können z.B. vorab die Medien beschriftet oder die zuzuordnenen Jahreszahlen schon auf der Zeitleiste eingetragen werden.

Zeitleisten im Unterricht: Beispiel Genozid Ruanda

Als gelungenes Beispiel sei hier auf eine französischsprachige Zeitleiste zum Genozid in Ruanda verwiesen. Die Zeitleiste deckt den Zeitraum zwischen 1990 und 2005 ab und führt die wichtigsten Etappen und Gruppen des Konflikts inklusive der unmittelbaren Vorgeschichte und den bisher erfolgten Gerichtsprozessen auf. Die Zeitleiste ist übersichtlich gegliedert und lässt sich gut im Unterricht zur Orientierung einsetzen. Eine deutschsprachige Chronologie des Völkermords findet sich auf den auch ansonsten sehr informativen Seiten von Arte zum Thema, die im April zum 15. Jahrestag einen Themenschwerpunkt angeboten haben.

Mit der Anwendung ligne du temps lassen sich zur Zeit auf Französisch, demnächst auch in einer englischen Version eigene Zeitleisten erstellen. Auf Englisch bietet sich zur Zeit xtimeline als Alternative an. Die Arbeit mit dieser Anwendung hat Alexander König auf lehrer-online kurz dargestellt. Einige didaktische Überlegungen allgemein zum Einsatz von Zeitleisten im Unterricht bieten die auch ansonsten sehr lesenswerten Seiten der Arbeitsgruppe Geschichte des Luxemburgischen Unterrichtsministeriums (histoprim).

Eine deutschsprachige Anwendung zur Erstellung von Zeitleisten habe ich noch nicht entdeckt. Wäre aber für den Unterricht in den meisten Klassen hilfreich. Für entsprechende Hinweise wäre ich dankbar.