Wer diese Art von Rätselgeschichten (auch Laterale) nicht kennt, findet auf spielewiki.de eine verständliche Erklärung und ein paar Beispiele. Methodisch bietet dieses Spiel eine schöne Alternative für den Unterrichtseinstieg, wobei die Geschichten dazu noch selbst verfasst werden müssen. Vorteile sind: Hohe Aktivierung der Lernenden, die mitdenken, selbst Fragen an den Gegenstand formulieren und dadurch interessiert und motiviert werden (falls der Einstieg denn klappt! ;))
Im Kern geht es darum, dass in Form eines Rätsels eine kurze Geschichte erzählt wird und die Teilnehmer dann mit geschlossenen Fragen erkunden müssen, was passiert ist. Einsetzen lässt sich die Methode als Einstieg in allen Schulformen und jedem Alter. Die Schwierigkeit der Geschichten, die immer schon Hinweise für die Lösung beinhalten, kann entsprechend variiert werden.
Ich habe das Verfahren bisher einmal im Unterricht ausprobiert. Basierend auf der Erzählung des Luthervereins zu Luthers „Entführung“ auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag habe ich daraus eine verkürzte Rätselgeschichte (PDF) vefasst. Im Unterricht hat das Verfahren bei den Lernenden Interesse geweckt, allerdings war zwei Schülern die Geschichte bereits bekannt, so dass sie mit gezielten Fragen das Spiel schnell zu einem Ende geführt haben…
Der erste Einsatzersuch ist also ein wenig „gefloppt“, was immer wieder vorkommen kann, für den Verlauf des Unterrichts aber nicht weiter schlimm ist, da die Inhalte vermittelt werden, wenn auch mit etwas weniger Spiel- und Rätselspaß. Zu empfehlen ist es auf jeden Fall gleichfalls spannende Ereignisse mit kriminalistischem Charakterr (Entführungen, Mordfälle etc.) zu nehmen, die aber weniger bekannt sein sollten als die Ermordung Caesars oder eben die Entführung Luthers.
Denkbar ist es natürlich genauso, wenn ungleich anspruchsvoller, dass Schülerinnen und Schüler selbst historische Ereignisse recherchieren und dann selbst Rätselgeschichten verfassen.