Buchtipp: Chronik der Schule Nidden

Blick auf das Haff in Nida

Blick auf das Haff in Nida

Als ich vor einigen Monaten in Vilnius auf einem euroclio-Treffen ist mir im Shop des Nationalmuseums ein deutsches Buch aufgefallen: „Chronik der Schule Nidden“

Nidden, litautisch Nida, liegt auf der kurischen Nehrung, heute südliche Grenzstadt zum russischen Gebiet der Kaliningrader Oblast, das die Nehrung in zwei Hälften teilt.

Ursprünglich ein Fischerdorf war Nida aufgrund seiner Lage auch früh Ziel für Künstler und Touristen. Der bekannteste ist sicherlich Thomas Mann, der sich 1929 dort ein Ferienhaus bauen ließ, in dem sich heute ein deutsch-litauisches Kulturzentrum befindet.

Die Chronik umfasst die Jahre 1894-1944. Die Bücher sind erst 2012 bei einer Auktion in Berlin aufgetaucht, wurden anschließend geprüft und dann in einer wissenschaftlichen Edition auf deutsch und in litautischer Übersetzung 2013 veröffentlicht. Die Edition enthält neben dem gedruckten Quellentext zahlreiche Faksimiles und Bilder aus der Chronik, aber auch von Geldscheinen, Briefen und Zeitungsausschnitten.

Hochspannend, aber für den Unterricht wohl weniger relevant, ist der Eindruck, den die Chronik vom ländlichen Leben in Ostpreußen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermittelt. Für den Geschichtsunterricht ist die Quellenedition hingegen besonders deshalb interessant, weil Nidden/Nida zum Memelgebiet gehörte, das nach dem 1. Weltkrieg unter internationale Kontrolle gestellt wurde, und zwischen Deutschland und Litauen umstritten war. Dieser Konflikt lässt sich anhand des Materials exemplarisch bearbeiten.

Auch die mehrjährige Vorbereitung und Agitation vor Ort und dann schließlich der Einmarsch ins Memelgebiet im März 1939 lassen sich anhand der Chronik erarbeiten:

„Am 22. März [1939], eine Woche nach der Errichtung des Protektorats Böhmen u[nd] Mähren, erfolgt die Rückgliederung des Memelgebiets an das Reich. Damit ist endlich die größte Sehnsucht aller Memeldeutschen erfüllt: Memelland ist deutsch u[nd] wir sind frei! Am 23. März kommt der Führer persönlich nach Memel.“

Dazu müssen natürlich noch weitere Materialien hinzugezogen werden, um eine kritische Einordnung der deutschnationalen Perspektive des Autors der Chronik leisten zu können. Der Konflikt um das Memelgebiet erscheint mir aber deshalb für den Unterricht relevant, weil ein Punkt aufgegriffen werden kann, der im Geschichtsunterricht in der Regel nicht vorkommt, damit aber das Tor für rechte Propaganda und Fehlinformation öffnet, die den deutschen Angriff auf Polen als Reaktion und „Verteidigung“ angesichts der polnischen Teilmobilmachung im März 1939 darstellt – so u.a. mit großem medialen Echo 2010 von Erika Steinbach vorgetragen.

geschichtscheckAufmerksamkeit bekommen solche Argumentationen durch den Verweis auf kaum bekannte Fakten (Teilmobilmachtung Polens). Diese Hinweise werden dann als Aufklärung gegen staatliche „Verdummung präsentiert, allerdings werden gleichzeitig weitere einordnende Aspekte weggelassen. An dieser Stelle sei dann auch direkt auf das wichtige und unterstützenswerte neue Projekt GeschichtsCheck.de verwiesen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, „historisch basierte Hassrede und Legendenbildung im Netz analysieren und deutlich machen, dass diese verfälscht, verkürzt und manipuliert.“

Der Beschäftigung mit dem Kriegsbeginn kommt also aktuell eine geschichtskulturelle Bedeutung zu und sollte deshalb detaillierter als bislang im Unterricht aufgegriffen werden. Die Chronik der Schule von Nidden bietet dazu bisher nicht genutzte, interessante Quellen an. Vertiefend lohnt sich übrigens noch der Blick auf die unterschiedliche Darstellung der Zugehörigkeit des Memelgebiets und des deutschen Einmarschs in LeMo („Einmarsch“), der Wikipedia („Wiedervereinigung“) sowie der auf der Wikipedia-Seite hinterlegten englischen Karte.

Handys ab- und Hausaufgaben aufgeben?

Jede Lehrkraft kennt das: Zumindest in den Klausuren der Oberstufe werden alle Schülerinnen und Schüler aufgefordert ihr Handy abzugeben. Das soll verhindern, dass sie bei einem Toilettengang etwas nachschlagen. Klar, das ging schon immer mit Spickzetteln. Und das geht auch weiterhin. Aber Handys scheinen viel gefährlicher. Warum? Vermutlich weil man hier Zugang zu allen Informationen hat, auch jenen, die man im Vorfeld nicht vorbereitet hat.

Warum macht das eigentlich kaum einer für die Klassenarbeiten in der Mittelstufe oder ist das in anderen Schulen üblich? Nach meiner Beobactung ist die Smartphonedichte dort bereits deutlich höher als in der Oberstufe… das hat ja auch nichts mit einem geltenden Handyverbot zu tun, das den Gebrauch von „Handys“ im Schulgebäude untersagt. Täuschungsversuche an sich sind ja bereits nicht erlaubt.

Mir fällt jedes Mal auf, wieviele alte Geräte bei solchen Gelegenheiten von den Lernenden abgegeben werden. Angesichts der Bedeutung von mobilen Geräten als Statussymbol von Jugendlichen ist das in der Tat überraschend. Wer hat in seinem Kollegium schon einmal eine Diskussion über den Sinn dieser Abgabe gehört? Dabei liegt es auf der Hand: Wer täuschen will, gibt sein altes ausgeschaltetes Handy ab und geht mit seinem neuen Modell in Ruhe vor die Tür. Letztlich ist es nur eine Frage des guten Willens der Lernenden, die Regeln des Spiels zu akzeptieren, auf die vorgegebene Art lernen zu wollen und das unerlaubte Nachschlagen in Prüfungen als unfairen Spielzug nicht zu nutzen.

Solche Vorschriften nähren in Schulen mit selbtvergewissender Sanftheit den Glauben, genauso weiter machen zu können wie bisher und vermitteln die vermeintliche Sicherheit von Kontrollmacht,  die längst nicht mehr besteht.  Liebe Kollegen, wir haben keine Kontrolle mehr. Eine andere Frage ist, ob Lehrer sie denn je hatten. Offenbar wird die Situation durch die Digitalisierung und Vernetzung, wo einfache Antworten immer nur einen Klick weit entfernt sind.

Was es braucht sind neue Aufgaben- und Prüfungsformate.

Das zeigt sich auch in einem anderen Bereich. Mir scheint, dass es den meisten Kollegen überhaupt nicht klar ist, dass Schüler für ihren Klassen und Kursen selbst organisierte Facebook-Gruppen einrichten. Dort werden Fragen geklärt, Hausaufgaben ausgetauscht, Klassenarbeiten werden eingescannt und geteilt und so weiter… Obwohl die Konsequenzen aus dieser Entwicklung den Kern von Unterricht und Schule betreffen, habe ich noch keine Kollegen erlebt, die das im Lehrerzimmer oder in Konferenzen diskutiert hätten. Auch hier beobachte ich ein „Augen zu“ und „weiter so“, obwohl im Einzelfall das Einscannen und Weitergeben einer Klassenarbeit bekannt, der betroffene Schüler durch die Schulleitung abgemahnt wurde, es denn Sinn von Hausaufgaben auf den Kopf stellt und letztlich ad absurdum führt, wenn nicht mehr nur vereinzelt im Bus abgeschrieben, sondern systematisch geteilt und kollaboriert wird. Diskutiert wird das Thema allerdings vereinzelt in Lehrerblogs, in den Kollegien ist es meiner Beobachtung nach (noch?) nicht angekommen.

Natürlich reichen die aktuell von den Schulen favorisierten Instrumentarien nicht, um eine Kontrolle im Privatbereich der Lernenden zu unternehmen. Verbieten lassen sich Handys, Facebook usw. allenfalls in der Schule. Über den Sinn, Ziel und Erfolg dieser Maßnahmen sollte grundlegender diskutiert werden. Die selbst organisierte sinnvolle Nutzung der digitalen Medien durch die Lernenden beginnt dort, wo die Verbote der Schule aufhören.

Ist der Kontrollverlust schlimm? Eigentlich nicht. Man sollte sich ihn allerdings bewusst machen. Sind soziale Netzwerke deswegen schlecht? Ganz im Gegenteil. Während die Nutzung digitaler Medien in vielen Schulen in Deutschland weiterhin den gegebenen Möglichkeiten und der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hinterherhinkt, organisieren diese sich selbst und ihre Lernprozesse, in dem sie Vernetzung und Austausch nutzen, um in ihrem Sinne effektiver und besser zu arbeiten.

Martin Lindner würde in diesem Zusammenhang von Ermächtigung sprechen. Ich muss zugeben, als Geschichtslehrer mag ich den Begriff nicht (wobei ich „Kollaboration“ als Beschreibung einer spezifischen Form von Zusammenarbeit angenommen habe). Nichtsdestotrotz bringt es der Begriff auf den Punkt: Die Lernenden eignen sich die Werkzeuge der digitalen Welt an und nutzen sie gezielt, wo und wie sie ihnen sinnvoll erscheinen.

Um das deutlich zu sagen: Das ist toll! Es verlangt aber auch, dass Schule diese Veränderungen reflektiert und darauf reagiert. Und um es noch einmal zu sagen: Kontrolle ist nur eine Illusion und einfach Weitermachen führt zunehmend zu Absurditäten im System, die von den Schülern auch so empfunden werden.

Dass die selbst organisierte Nutzung von sozialen Netzwerken zum Lernen durch die Schüler auch Grenzen hat und der Lehrkraft eine wichtige, wenn auch veränderte Rolle zukommt, zeigt ein Ereignis der vergangenen Wochen in einem meiner Oberstufenkurse: Im Anschluss an ein Projekt, dessen Inhalte zum Teil Gegenstand der Klausur werden sollten, hatte ich den Schülern einen Pool an Leitfragen gegeben, um die Inhalte des Projekts abschließend noch einmal zusammenzuführen, zu strukturieren und für die Klausur damit einfacher lernbar zu machen. Auf der gemeinsam (mit mir als Lehrkraft) genutzten Lernplattform sollten die Schüler die Antworten gemeinsam erarbeiten, ergänzen und ggf. korrigieren. Mein Angebot war, über die Antworten drüberzuschauen und sie auf Vollständigkeit und Korrektheit zu prüfen.

Bis zur Klausur war nur eine der Leitfragen auf der gemeinsamen Lernplattform bearbeitet. In der Prüfung beantworteten die meisten Schüler die aus dem Pool ausgewählten Fragen im Kern richtig, mit stark sich gleichenden Formulierungen, aber in der Mehrzahl viel zu knapp. Der Kurs hatte in seiner parallel zur Lernplattform genutzten Facebook-Gruppe die Fragen bearbeitet, aber dort waren für mich die erarbeiteten Antworten nicht einsehbar. Die unter den Bedingungen der digitalen Welt veränderten Arbeitsweisen und Rollen verlangen auf beiden Seiten notwendige Lernprozesse.

„Will you join me in this revolution?“

Gestern habe ich ein paar Auszüge aus der Rede der EU-Kommissarin Neelie Kroes auf der Online Educa vom 1. Dezember als Kommentar unter die Diskussion zum #speedlab2 gepostet. Da geht der Text meines Erachtens aber etwas verloren und ich finde die Rede so klasse, dass ich einige Auszüge in einem eigenen Artikel nochmal aufnehmen möchte. Den Volltext gibt es übrigens hier und den kann man auf der Website von Neelie Kroes auch kommentieren und disktutieren. Die Aufzeichnung der Rede als Video habe ich leider noch nicht gefunden.

Ladies and Gentlemen,

[…] In the last 20 years, the information and communications revolution has really taken off. The Internet, smart-phones and tablets are a world of opportunity. And they are as readily available, as readily usable for today’s generation as the home telephone, radio and the television once were. These days people can enjoy access to information and expect it anytime, any place, anywhere. […]

Elsewhere in the world, people have realised this potential. In South Korea, all classrooms will go fully digital by 2015, ending the paper and textbook era. I recently visited a primary school in the slums of Nairobi, Kenya – and even there they’ve realised the potential of ICT, they are teaching kids computers. Even there it’s having an impact on the children, broadening their skills, expanding their horizons, and opening up new hope for the future.

So, why, here in Europe, do most of our classrooms still feel like they did when I was at school? When digital media can be combined to create interactive rich content to help teaching: why are we still based on blackboards, textbooks and a uniform approach for everybody? In today’s digital world, are we really doing all we can to ensure we use the digital revolution to educate, to enrich, to enlighten?

My goal in the EU is clear: to get Every European Digital. That has to include education and training. We need every teacher digital, and every student digital. Right from the very start of formal education, and as part of lifelong learning.

[…] If these solutions can transform our relationship to knowledge – how we find it, access it, acquire it – then it is our duty to make sure everyone has that opportunity. They should not have to wait until they are locked onto a career path – they should have these opportunities from the earliest age, including at school.

No two people learn alike. There are as many ways to learn as there are learners. Some people need time to approach an idea from new angles; but those who get it straight away will get bored if they can’t move on. Some people want to hear an explanation, others to see a demonstration. Some learn best by themselves, others in a group. Some in a formal learning environment; others at home over morning coffee. And so on.

Technology can respond to this: it can tailor learning. It can help people learn at their own pace, in their own way, wherever they are, and throughout their lives. Let’s embrace that fact. And let’s change the way we learn.

Because if we don’t provide these opportunities we will be guilty of a grand failure: a failure to give our children the best chance in life.

Of course, the words are the easy part. I know you share a desire to fulfil this potential. The hard part, of course, is changing things. […]

To really make this case, we need to join forces. Because to transform education, we will need not just education experts; not just technology experts; not just funding experts. We need all three: we need people from all those areas to sit down, work together, and understand each other’s needs. That is the only way to get products which are useful to teachers, trainers and students. Products which are reliable, user-friendly, and which make a difference on the frontline.

I propose to get everyone together: in a common, multi-stakeholder platform. So those making technology can learn the needs of those in education. So educators can learn, support and champion the benefits of new technology. And, overall, so we can mainstream new technology into the European education and training systems. […]

Changing learning through technology might not be an overnight process – but it will be a revolutionary one.

At the moment, we are on the right road, but we are moving too slowly. So let’s speed up – let’s work together to put this right at the centre of our public policy agenda. Information and communications technology has already transformed how we connect, interact and transact. With the right ingredients and the right approach, we can also give learning and education their rightful place in this revolution. […]

We have to think not of „what is“; but „what could be“. Not simply to repeat the comfortable habits of the past; but to capture the massive opportunities of the digital future. Learning new things is not just for pupils and trainees: it is for everybody in our education and training system. Teachers, too, can learn to do things differently.

If we do this, we can build a system where teachers have the technological tools to reach out to students of all needs, backgrounds, and abilities. We can stimulate an economy that produces wild, exciting innovations to support the education sector. And we can build a society where education is an endless adventure for everybody.

Ladies and gentlemen: will you join me in this revolution?

Ich habe vor, den gekürzten Text der Rede morgen zur Grundlage für eine Seminarsitzung mit Geschichtsreferendaren zu machen. Im Mittelpunkt der Diskussion sollen dann die folgenden drei Fragen stehe

– Wie wirkt sich der durch die Digitalisierung bedingte gesellschaftliche und technologische Wandel auf den Geschichtsunterricht aus?
– Wie kann der Geschichtsunterricht auf diese Herausforderungen reagieren?
– Wie können die Möglichkeiten der digitalen Medien für historisches Lernen genutzt werden?
 

Natürlich könnte man einwenden, dass aufgrund des Wandels sich vielleicht in Zukunft auch die bestehende Struktur von Schule und vor allem die Unterteilung in Fächer auflösen wird, hier geht es jedoch um einen pragmatischen Ansatz zu notwendigen und möglichen Veränderungen auf Ebene des Unterrichts.

P.S. Nachdem es im Seminar eben so viel Kritik als Reaktion auf den Text gegeben hat, habe ich einige Stellen im Text noch einmal markiert und damit hervorgehoben. Im Volltext findet sich die Idee dann auch noch ausführlicher.

Zur Debatte um Kompetenzorientierung

Ein interessant zu lesender Beitrag findet sich hierzu unter dem Titel „Thesen zur Debatte um kompetenzorientierte Bildungsstandards“ auf edumeres. Die Kritik, die in 10 Thesen von Peter Euler von der TU Darmstadt formuliert wird, bezieht sich  nicht speziell auf die „Kompetenzdebatte“ des Geschichtsunterrichts, lohnt aber das Lesen und Nachdenken nicht nur, aber auch in Bezug auf die fachdidaktische Diskussion über Kompetenzorientierung. Die Kritik an der Kompetenzorientierung schließt übrigens in einigen Punkten an das an, was hier im Blog im vorangehenden Beitrag unter dem Stichwort der Veränderungen durch die Digitalisierung diskutiert wurde. Die bestehenden Überschneidungen bzw. Schnittmengen der beiden Debatten (über Kompetenzorientierung und digitale Medien in der Schule) scheinten mir übrigens bisher auch noch nicht so richtig ausgeleuchtet und durchdacht zu sein, sondern vielmehr beide Debatten eher nebeneinander herzulaufen.

Schule im digitalen Zeitalter – Zum #speedlab2

Vorne weg ein Dankschön an die Organisatoren für den weitgehend gelungenen Rahmen zum anregenden Austausch mit interessanten Menschen. Wer sich fragt, was überhaupt ein Speedlab ist und wer das wo organisiert hat, kann das auf den Seiten von werkstatt.bpb.de nachlesen. Dort ist die „Mikrokonferenz“ auch ausführlich dokumentiert.

Auf dem Heimweg von Köln sind mir noch einige Sachen durch den Kopf gegangen, die ich völlig ins Unreine versuche durch das Niederschreiben zugleich zu ordnen und auszulagern.

Zuhause habe ich dann auch noch den (nicht ausgefüllten) Feedbackbogen in meiner Tasche gefunden, vielleicht geht der Beitrag dann hier auch als nachträgliche Rückmeldung zur Veranstaltung durch.

Zunächst war ich gespannt auf das für mich neue Format „Speedlab“. Es hat mich in vielem an ein World Café erinnert. Das Speedlab war mir aber über den Tag, ehrlich gesagt, zu laut, zu wuselig, was vielleicht auch an dem offenen Raum gelegen haben mag. Dieser war zwar schön, aber mir, und da war ich sicher nicht der einzige, dröhnte am Nachmittag schlicht der Kopf. Persönlich interessant fand ich bei der Veranstaltung viele Leute, die ich bisher nur über ihre Beiträge von Twitter oder ihren Blogs kannte, als Referenten oder Teilnehmer live und in 3D zu erleben. Das ist schon immer noch einmal etwas anderes.

Insgesamt hat die Veranstaltung bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Es wurden teilweise durchaus kontrovers, laut und emotional diskutiert. Oft allerdings an der Oberfläche oder wie zum Teil auf dem Podium auch schlicht aneinander vorbei. Was ich von dem Tag mitnehme, ist wenig Neues und viel Bestätigung eigener Ansichten. Es stimmt schon, dass solche Veranstaltungen auch ein Echoraum sein können, der die eigene Meinung unter „Gleichgesinnten“ positiv verstärkt.

Ein paar dieser neuen und bestätigten Gedanken will ich als Thesen kurz zusammenfassen und, sofern nicht eh altbekannter Konsens, damit natürlich auch zur Diskussion stellen. Außerschulische Bildung ist natürlich auch wichtig, kam aber auf der Veranstaltung eher am Rande vor und da ich Lehrer bin, beschränke ich mich auf den Bereich der Schule:

– Es gibt eine wachsende Kluft zwischen einer veränderten und sich weiter verändernden Gesellschaft (und damit auch Lebenswelt der Lernenden sowie der Arbeitswelt) und einer sehr trägen Institution Schule. Problematisch finde ich allerdings, die auch heute wiederholt gehörte Formulierung bisher sei aller Unterricht „schlecht“, „öd“, „fad“, „langweilig“ gewesen (alles heute auf dem Podium heute ernsthaft so geäußert). Das ist schlicht falsch und führt nicht weiter. Viele Kollegen fühlen sich damit zu Recht angegangen, ungerecht und falsch beurteilt und verschanzen sich, wie zu erwarten, in einer Abwehr- und Verteidigungshaltung. Richtig ist hingegen, dass die Digitalisierung unsere Gesellschaft durchdringt und verändert (dazu kommen noch ein ganze Reihe anderer Faktoren, die zu grundlegenden Veränderungen führen) und dem kann sich Schule nicht versperren, will sie nicht ihre grundlegenden Aufgaben verfehlen. Aber nochmal: Das heißt nicht, dass bisher alles schlecht gewesen wäre, sondern nur dass die bisherigen Konzepte von schulischen Lernen nicht mehr zur Realität unserer heutigen Welt passen.

– Es ist deutlich zu trennen zwischen der Ebene des Unterrichts und der des Systems Schule. Auf der Unterrichtsebene lässt sich vieles verändern. Das zeigen die vielen Beispiele von Edu-Hackern, -Bloggern, Bildungsaktivisten und wie sich der einzelne auch selbst gerne bezeichnen mag. Die Möglichkeiten zu Veränderung stoßen aber systembedingt an Grenzen. Felix Schaumburg hat das sehr schön formuliert, in dem er darauf hinwies, dass er sich mit seinem beruflichen Selbstverständnis in einem ständigen Widerspruch in Bezug auf die Vorgaben der schulischen Realität befindet.

– Wirklich ärgerlich fand ich, dass (mal wieder) über Lehrer, gerne auch pauschalisierend über „die“ Lehrer gesprochen wurde, aber auf dem Podium kein Lehrer saß, obwohl bei den Referenten einige mögliche Kandidaten dabei gewesen wären. Es muss darum gehen, mit den Lehrkräften zu reden und nicht nur über sie. Eigentlich sollte das klar sein. Ich erlebe das aber leider immer wieder anders. Pauschale Lehrerschelten helfen nicht. Positive Beispiele gehören hervorgehoben, diskutiert und verbreitet. Es gibt viele, die sich im Rahmen des Möglichen bemühen und Veränderungen in Gang setzen.

– Die Frage, wie man die erreicht, die sich den notwendigen Veränderungen widersetzen oder (weniger aktiv) schlicht entziehen, wurde mehrfach gestellt, eine überzeugende Antwort habe ich nicht gehört… Entscheidend scheinen Neugier, Bereitschaft zum Ausprobieren und Experimentieren, zu kritischer Selbstreflexion und dem Wunsch nach größerer Berufszufriedenheit zu sein. Das lässt sich allerdings schlecht vorgeben, allenfalls vorleben.

– Es waren übrigens insgesamt wenig aktive Lehrkräfte anwesend. Das sollte man aber nicht vorschnell einem Desinteresse zuschreiben: Freistellungen für Fortbildungen in der Dienstzeit sind schwierig, überhaupt ist Zeit, bzw. deren Mangel, ein Riesenproblem für Lehrkräfte und ein wesentliches Hemmnis für Innovationen. Auch hier verschärfen G8 und Zentralabitur die Situation zusätzlich.

– Ich habe den Eindruck, dass Lehrkräfte Fortbildungen, fachdidaktisch reflektierte Konzepte und Unterrichtseinheiten brauchen, wie sie digitale Medien in ihren Untericht integrieren können. Das ist noch nicht der schulische Leitmedienwechsel und Systemwandel, aber es ist das, was sofort im Kleinen möglich ist und eine Brücke bildet zur Heranführung an die Entdeckung der Potentiale. Als Technologie könnte auch das interaktive Whiteboard so eine Brücke, ein Katalysator sein. Es lässt sich in jede Art Unterricht integrieren, bietet aber zusätzliche Möglichkeiten und schöpft sein volles Potential erst aus, wenn die Lernenden mit eigenen Endgeräten digital arbeiten.

– Die Arbeit mit digitalen Medien ermöglicht / führt zu / erzwingt eine Öffnung des Unterrichts, und zwar auf allen Ebenen (inhaltlich, methodisch usw.). Das ist entgegengesetzt zur Ausbildung von Lehrern, sowie wie ich sie vor ein paar Jahren noch durchlaufen habe, die in anderthalb bis zwei Jahren lernen (und teilweise verinnerlichen), die Klasse, den Raum, die Inhalte, Methoden usw. zu kontrollieren. Wenn sie das können und in einer in höchstem Maße kontrollierten Situation vorführen, erhalten sie mit dem zweiten Staatsexamen die Erlaubnis zu unterrichten. Kein Wunder also, wenn in der Diskussion auch immer die diffuse, oft gar nicht bewusste Angst vor Verlust dieser (Illusion von) Kontrolle mitschwingt. Es ist ja genau das, was man gelernt hat, was eine gute Lehrkraft ausmacht.

– Ich bin immer wieder erstaunt zu hören, wie es mit den Einsatz digitaler Medien in anderen Bundesländern aussieht. Ich höre immer wieder: Es fehle an Konzepten, Ausstattung und Fortbildungen. Es scheint so, als wären wir in der Tat in Rheinland-Pfalz relativ weit. Wenn man selbst drinsteckt, muss ich sagen, sieht man doch eher die Mängel und Fehler und was man noch tun könnte. Der Blick von außen ist immer ein anderer.

– Es geht nicht um Geräte, sondern um Didaktik. Wir brauchen Lernsettings, eine neue Aufgabenkultur und vor allem neue Prüfungsformate. Über die Zulassung alternativer Bewertungen wird sich das Lernen und Lehren in Schulen grundlegend verändern. So lange zentral immer noch Klassenarbeiten und Klausuren stehen, die eine Wiedergabe auswendig gelernten Wissens verlangen, wird sich auch Unterricht nicht grundlegend verändern. Das Zentralabitur wirkt sich hier hemmend aus. Ein großer Schritt wäre die Zulassung von Open Educational Resources als reguläre „Schulbücher“ durch die Behörden der Bundesländern. In anderen Ländern, wie z.B. Kalifornien, passiert das bereits, berichtete Basti Hirsch in seinem Workshop. Für Deutschland scheint die Vorstellung noch utopisch und geradezu revolutionär.

– Die technische Entwicklung geht weiter und sie geht schnell voran. Daher veralten Geräte schnell. Schule kann sich eine permanente Erneuerung ihrer Ausstattung aber nicht leisten. Das lässt sich einfach z.B. an den meisten Computerräumen ablesen. Es kann also nicht darum gehen, dass Schulen nun in Klassenstärke oder größeren Zahlen iPads, Tablets oder was auch immer anschaffen, um sie in ein paar Jahren auszutauschen. Das kann sich niemand leisten, mal abgesehen von den Problemen, die entstehen, wenn Lernende die Geräte nur leihweise in ein oder zwei Stunden im Unterricht nutzen: So können dort z.B. keine eigenen Dateien abgelegt werden (darauf hat André Spang in seinem Kurz-Workshop hingewiesen) und sie stehen auch zuhause nicht zur Verfügung, sie können also nicht als eigenes Werkzeug in eine persönliche Lernumgebung integriert werden. Deshalb kann der Weg meines Erachtens nur über Geräte der Schüler führen, die dann mit Verlassen der Schule auch ihre Geräte mitnehmen. Die Lernenden finanziell zu unterstützen, die sich das von zuhause nicht selbst leisten können, kommt allemale günstiger als die komplette, regelmäßig notwendige Erneuerungen ganzer Schulausstattungen in diesem Bereich.

Wie gesagt, ein paar Gedanken zum heutigen Tag, schnell runtergeschrieben, ich hoffe nicht allzu wirr, aber zumindest sind sie jetzt aus meinem Kopf 😉

Evaluationsbogen zum Geschichts- und Sozialkundeunterricht

In Berlin werden zu diesem Schuljahr verpflichtende Rückmeldungen zu Lehrer und Unterricht durch die Lernenden eingeführt (siehe auch den Bericht in der Berliner Zeitung). Die Schülerinnen und Schüler sollen die Fragebögen am Computer im Unterricht ausfüllen. Die Rückmeldungen sind anonym verschlüsselt, werden elektronisch ausgewertet und nur der Lehrkraft zur Verfügung gestellt. Die Bögen sowie das Portal zur schulischen Selbstevaluation sind vom Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg entwickelt worden.

An anderer Stelle hatte ich ja schon mal darauf hingewiesen, wie hilfreich und sinnvoll Schülerrückmeldungen in meiner eigenen Unterrichtspraxis sind, insofern finde ich das Projekt und die damit verbundene Unterstützungsleistung für die einzelne Lehrkraft sehr begrüßenswert, zumal die Daten der Rückmeldungen beim Lehrenden zur Verbesserung seines Unterrichts bleiben.

Neben allgemein Kriterien/Fragebögen zum Unterricht sind auch fachspezifische Raster entwickelt worden. Wer sich den Bogen für Geschichte/Politik/Sozialkunde mal anschauen möchte, kann diesen hier als PDF-Dokument herunterladen.

Es ist überaus interessant ist, was hier unter „gutem“ Geschichtsunterricht verstanden und welche Kriterien dafür zugrunde gelegt werden. Für den Geschichtsunterricht unterteilt sich der Bogen in die Bereiche: Förderung der 1) „Deutungs- und Analysekompetenz“, 2) „historischer Methodenkompetenz“ sowie 3) der „Urteils- und Orientierungskompetenz“. Vieles ist sicher einleuchtend und unstrittig, z.B. da wo einzelne Items auf etablierte Kategorien der Geschichtsdidaktik wie Multiperspektivität oder Kontroverstität rekurrieren. Anders ist das sowohl in der diffusen Anlehnung an strittige Kompetenzmodelle sowie in den einzelnen Punkten einigermaßen diskutier- und streitbar…

Ist z.B. das (häufige) Durchführen von Zeitzeugen- und Expertengesprächen ein Qualitätsmerkmal von Geschichtsunterricht? Wie realistisch ist das angesichts der wenigen Unterrichtsstunden des Fachs? Methodisch lässt sich vieles auch an schriftlichen oder videografierten Zeitzeugenberichten einüben, das wird aber nicht abgefragt… Bei einzelnen Items fällt auch mir schwer zu verstehen, was hier wohl gemeint sein könnte, so z.B. unter 2.10 „Wir können das Thema der Stunde oft gemeinsam mit unserer Lehrerin, unserem Lehrer oder selbst finden“ oder unter 3.3 „Im Unterricht diskutieren wir die historische Veränderung von Moral und Wertvorstellungen.“ Das Bemühen um einfache Formulierungen ist zu erkennen, ich könnte mir aber vorstellen, dass da doch der ein oder andere jüngere Schüler der Sekundarstufe schlicht mit überfordert sein dürfte…

Es ist natürlich immer vergleichsweise einfach zu kritisieren. Es selbst besser zu machen, wäre die wirkliche Herausforderung. Deshalb sei es noch einmal deutlich gesagt:  Ich finde es gut, solche Bögen zu erarbeiten und vor allem diese so einfach für alle zur Verfügung zu stellen, auch wenn im Detail das ein oder andere vielleicht überdacht werden sollte. Als Orientierung und Vorlage für eigene Rückmeldebögen ist das Angebot unzweifelhaft eine Hilfe für Geschichts- und Sozialkundelehrkräfte auch außerhalb von Berlin und Brandenburg.

Mich würde ja noch interessieren, weil das aus dem Evaluationsportal des ISQ nicht hervorgeht, wer auf welcher Grundlage den Bogen ausgearbeitet hat? Und ob sich Geschichtsdidaktiker oder der Geschichtslehrerverband an der Erstellung beteiligt haben bzw. was diese dazu sagen? Immerhin werden hier auf Landesebene relativ mutig Qualitätskriterien für den Fachunterricht formuliert, deren theoretische und/oder empirische Fundierung und Genese zumindest im Umfeld der Veröffentlichung auf den Seiten des Instituts nicht expliziert werden.

Sollten Lehrer an der Wikipedia mitarbeiten?

Ich denke, eindeutig ja. Mitarbeiten, mitgestalten statt meckern und schlecht reden.

Vieles von dem, was ich eigentlich schreiben wollte, habe ich gestern in einem Blogbeitrag eines kanadischen Kollegen gelesen. Abgesehen von dem Job- und Karriere-Aspekt, der für verbeamtete Lehrkräfte so keine Rolle spielt, stimme ich dem zu, was Jim Clifford auf ActiveHistory zu Do you edit Wikipedia? schreibt und brauche das deshalb hier nicht zu wiederholen, empfehle den Artikel aber zur Lektüre.

Hauptproblem bei Lehrern ist angesichts der durchschnittlich sehr hohen Arbeitsbelastung schlicht die Zeit. Es muss ja nicht gleich ein ganzer neuer Artikel sein, neue Seiten hinzuzufügen wird mit wachsendem Umfang der Wikipedia auch schwieriger. Ein Benutzerkonto hat man in zwei Minuten eingerichtet. Wem dann bei der Unterrichtsvorbereitung (und mal ganz ehrlich: Welcher Lehrer nutzt Wikipedia nicht, um mal eben schnell etwas nachzuschauen?) Fehler oder Leerstellen auffallen, der kann diese korrigieren. Das ist jeweils eine Sache von nicht einmal fünf Minuten und allemal besser als über die Qualität der Wikipedia zu schimpfen, den Schülern den Gebrauch madig zu machen oder verbieten zu wollen. Ich hoffe, letzteres hat sich mittlerweile erledigt, obwohl ich mir da nicht sicher bin. Eigentlich liegt es auf der Hand, aber wieviele Lehrer arbeiten tatsächlich mit?

Tragen wir dazu bei, dass das zur Zeit wichtigste Nachschlagewerk gute Inhalte aufweist und den selbst gesetzten und von uns eingeforderten hohen Qualitätsstandards genügt. Wo hat man sonst schon die Gelegenheit dazu? Bei allen gedruckten Werken muss man sich mit dem zufriedengeben, was die Autoren und Herausgeber anbieten. Jede Lehrkraft hat eine hohe Fachkompetenz, gerade auch was das Überblickwissen in der eigenen Domäne angeht, oft verbunden mit der jahrelang geübten Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen. Was für bessere Autoren kann es für ein Lexikon geben, das sich weniger an ein Fachpublikum als an die Allgemeinheit richtet?

Ein Benutzerkonto auf Wikipedia habe ich selbst schon seit fünf Jahren, habe aber erst jetzt angefangen, mitzuschreiben. Da, wo ich meine, mich ein bisschen auszukennen, z.B. mit einem neuen Artikel zum Thema Herrschertreffen oder dem Eintrag meiner Schule.

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Nachtrag 1: Wieviele Schulleiter haben eigentlich schon einmal darüber nachgedacht, dass der Wikipedia-Eintrag zu ihrer Schule in demselben Maße Außenstehenden zur Information über die Einrichtung dient wie die schulische Webseite und deshalb auch gepflegt werden sollte?

Nachtrag 2: Und wer hat schon mal geschaut, ob die eigene Schule vielleicht sogar eine Facebookseite hat? Wenn von der Schule selbst nicht angelegt, ist es nicht selten eine Kopie des Wikipedia-Artikels, der dann mehr oder weniger vielen Schülern, Lehrern und Eltern dort gefällt…

Haben Schulen für ihre Außendarstellung ein Social Media-Konzept? Einen „Beauftragten“, der sich darum kümmert? Und falls nicht, brauchen sie so etwas?

Kann das der Pressebeauftragte der Schule leisten? Der Kollege, der den Internetauftritt betreut? Oder ist das so wichtig, dass die Schulleitung sich selbst darum kümmern sollte?

Europa & EU in Schule & Unterricht

Die am Blog-Wettbewerb teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben zum Europa-Tag Anfang des Monats das Thema aufgegriffen. Wie und wo erleben sie Europa? Die Einschätzungen der Schüler in ihren Blogeinträgen sind ernüchternd für die Behandlung des Themas „Europa“ in Schule und Unterricht. Hier exemplarisch Auszüge aus einem Beitrag:

„In der Schule, im Sozikurs wird Europa laufend extrem gehypt (warum auch immer…). Und natürlich der Euro. Ansonsten? Nö. […] Die einzige Sache die mir auffällt ist das die EU in der Schule immer bis zum Himmel gelobt wird (in der 9. und 10. Klasse und jetzt auch im Sozi-LK), was komplett kontrovers zur öffentlichen Meinung über die EU in Deutschland ist.“

Frankreich, die Schule und die Schweinegrippe

Nach dem Bericht der Libération hat der französische Bildungsminister zwei Wochen vor dem Schulstart in Frankreich – wie zu erwarten – keine allgemeine Schulschließung angeordnet. Die Entscheidung einzelne Schulen gegebenenfalls zu schließen, bleibt den Präfekten überlassen. Sollten bei mindestens drei Schülern einer Klasse Verdacht auf Schweinegrippe festgestellt werden, kann die Klasse oder sogar die ganze Schule für mindestens sechs  Tage geschlossen werden. Sollte dies bei vielen Schulen der Fall sein, wird zur Stoffvermittlung ein Bildungsfernsehprogramm auf den Sender France culture und France 5 ausgestrahlt werden. Zusätzlich soll dann auch zusätzlich ein e-learning-Angebot für die Schüler auf der Seite www.academie-en-ligne.fr bereitgestellt werden.