Die aktuelle Ausgabe von Praxis Geschichte ist dem Thema „Historisches Lernen mit elektronischen Medien“ gewidmet. Das Heft enthält gelungene Beiträge wie z.B. der im positiven Sinne übersichtliche Artikel von Marc-Albrecht Hermanns zum Einsatz von moodle im Geschichtsunterricht.
Enttäuschend fällt hingegen der Basis-Artikel von Oliver Näpel aus. Seine pessimistische Einschätzung der schulischen IKT-Ausstattung ist so m.E. nicht (mehr) zutreffend. Alle Schulen, die ich kenne, verfügen über einen bis zwei funktionierende Computerräume. Diese werden allerdings oft nicht optimal und nur von wenigen Kollegen genutzt, da vielen Lehrkräften noch das entsprechende technische, didaktische und/oder methodische Wissen fehlt.
Aber statt der von Näpel beklagten „anhaltenden Sparzwänge“ wird zur Zeit in die schulischen IKT-Strukturen investiert wie vermutlich nie zuvor. Finanziert werden die Programme vor allem aus dem Konjunkturpaket II. Beispielhaft seien hier die Initiative in Niedersachsen, der eEducation Masterplan in Berlin sowie das Programm Medienkompetenz macht Schule in Rheinland-Pfalz genannt. Letzteres wird im kommenden Schuljahr 280 weiterführende Schulen mit einer zusätzlichen IKT-Infrastruktur ausstatten, u.a. drei interaktiven Tafeln sowie einem Laptopwagen. Pro Schule beträgt der Investitionsrahmen 40.000€. Gekoppelt werden diese Investionen in die Ausstattung mit Aus- und Weiterbildungsprogammen. Es scheint, als wären aktuell sowohl der politische Wille als auch die Mittel zu einer Verbesserung der Situation vorhanden.