Eine methodische Alternative zum Einstieg in ein neues Thema: Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Eintrag zum neuen Thema aus 3-5 verschiedenen Lexika, z.B. zur „Reformation“ aus dem Schülerduden Geschichte, dem Brockhaus, einem Atlas Weltgeschichte sowie Auszüge des Wikipedia-Artikels – in Kopie oder als Link. In Kleingruppen bekommen sie den Auftrag die Artikel zu lesen, zu vergleichen und sich in der Gruppe darüber zu verständigen, welches Lexikon zur ersten Information über ein Thema gut geeignet ist und warum. Dabei können sowohl verschiedene Situationen definiert werden (schnelles Nachschlagen oder Vorbereitung für eine Facharbeit) oder in Bezug auf die unterrichtsbegleitende Nutzung ein begründetes Ranking der ausgewählten Nachschlagewerke erstellt werden.
Die Schülergruppen werden in den meisten Fällen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. In der Diskussion entwickeln sie eigene Kriterien zur Bewertung von Nachschlagewerken und lernen Alternativen zum ersten Nachschlagen in Wikipedia kennen, so dass sie bei selbstständiger Arbeit gezielter, ihrer Fragestellung entsprechend nachschlagen können. Der eine bevorzugt die chronologische Auflistung plus Karte im Weltatlas, der andere die Begriffsdefinition im Schülerduden zur ersten Orientierung.
Bei der Durchführung im Unterricht wurden von den Schüler die Präzision des Brockhaus lobend, die Dichte der Fachbegriffe und die vielen Abkürzungen den Zugang als schwer durchdringbar hervorgehoben. Daher landete der Brockhaus in allen Gruppen auf dem letzten Platz. Die Wikipedia in keiner auf dem ersten, sondern im Mittelfeld, wobei einige Lernende sich bei der Präsentation vom Gruppenergebnis distanzierten und anmerkten, dass für sie weiterhin die Wikipedia grundsätzlich den ersten Zugang bieten, dort allerdings nicht der ganze Artikel, sondern der zusammenfassende Vorspann.
Zusätzlich leistet das Vorgehen natürlich noch einen informierenden Einstieg in das Thema.