What has happened #inEurope over the past 20 years?

„Wie hat sich Europa in den letzten 20 Jahren verändert?“ – diese Leitfrage steht über einem Projekt, das ich kurz vorstellen möchte.

Vor 10 Jahren hatte der niederländische Fernsehsender VPRO basierend auf dem Buch „In Europe“ von Geert Mak mit dem Autor eine Dokumentationsreihe über die Geschichte des 20. Jahrhunderts „in Europa“ gemacht.

Das Buch endet 1999 optimistisch. Der Optimismus von damals scheint verflogen. Geert Mak arbeitet aktuell an der Fortsetzung, die im Niederländischen den Titel „Grote Verwachtingen“ (dt. Große Erwartungen) trägt. Darin versucht er die historischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre zu beschreiben.

Anders als bei der ersten Serie wird nun eine Reihe von Dokumentarfilmen nicht erst nach Erscheinen des Buchs, sondern parallel dazu erstellt. Gemeinsam mit dem niederländischen (VGN) europäischen Geschichtslehrerverband (Euroclio) werden Unterrichtsentwürfe zur Arbeit mit den Filmen erstellt. An diesen Unterrichtsmaterialien arbeite ich in einem kleinen internationalen Team auch mit.

Darüber entwickeln die Fernsehproduzenten kurze Trailer zu den verschiedenen Themen, die als Impuls im Unterricht eingesetzt werden können. Die Idee ist, dass die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen europäischen Ländern ein Thema auswählen, dazu selbst Recherchen durchführen und eigene Dokumentarfilme erstellen. Von Seiten der Fernsehproduzenten werden dafür Anleitungen zur Verfügung gestellt, wie man Filme aufnimmt, gestaltet und bearbeitet.

Jeweils zwei Klasse bzw. Kurs aus zwei Schulen in unterschiedlichen Ländern sollen sich zusammenfinden, ihre Videos und ihre unterschiedlichen Perspektiven auf das gewählte Thema austauschen. Englisch kann dabei als gemeinsame Kommunikationssprache dienen. In Zusammenarbeit von eTwinning und Euroclio wird es auch Angebote geben, um möglichst einfach für diese Art von Projektarbeit eine Partnerklasse zu finden.

Gesucht werden aktuell noch Pilot-Schulen, die bereit sind, die Materialien und Unterrichtsmodelle zu testen. Die Pilotphase für das erste Halbjahr des kommenden Schuljahrs geplant. Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf Englisch hier:

https://www.vpro.nl/programmas/in-europa/lees/artikelen/in-Europe-at-school.html

Zum Projekt gibt es auch einen Flyer, der als PDF herunterladbar ist und die wichtigsten Informationen zusammenfasst. Wer noch Fragen zum Projekt hat, kann mir gerne eine Mail schreiben oder mich per DM auf Twitter kontaktieren. Wer bereits Interesse an dem Projekt mitzuwirken, kann seine Schule über dieses Online-Formular: https://www.tfaforms.com/4728120 auch direkt anmelden!

„Wozu soll das denn gut sein?“

Das Zitat der Überschrift stammt aus der (übrigens großartig unterhaltsamen) Fernsehserie Dowton Abbey, deren erste Staffel in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg spielt. Eines der Highlights einer Folge ist die Installation eines neumodischen Geräts namens Telefon im Haus.

Es mag nur Zufall sein durch die zuletzt geschauten Filme und Serien, aber ich habe den Eindruck, dass mediale Brüche der Vergangenheit bedingt durch die Einführung neuer Medien zunehmend Thema in Geschichtsserien und -filmen werden.

Verwunderlich ist das nicht, da bekanntermaßen immer das Interesse der Gegenwart die Fragen an die Vergangenheit bestimmt. Insofern ist es nachvollziehbar, dass in einer Zeit, in der viele von einem Leitmedienwechsel und einer digitalen Revolution sprechen, die Frage entsteht, wie Menschen in früheren Zeiten auf die Einführung jeweils „neuer „Medien reagiert haben und welche Veränderungen  damit einhergingen.

Es ist nur logisch, dass sich diese Fragen auch in aktuellen Produkten der Geschichtskultur, wie z.B. Filmen, widerspiegelt. Dabei dürfte das auch ein Thema sein, das Jugendliche sehr interessiert.

Entsprechende Filmausschnitte eignen sich gut als Einstieg in das Thema im Unterricht. Daran anschließend lassen sich Quellen, z.B. über digitalisierte Zeitungen, zum Thema recherchieren und besprechen. In Geschichtsschulbüchern findet sich dazu bisher meines Wissens nichts. Auch eine mediengeschichtliche Quellensammlung für den Unterricht ist mir nicht bekannt, obwohl das sicher mal eine sinnvolle Online- oder Printpublikation wäre.

Geplant ist allerdings ein Heft von Geschichte lernen zur Mediengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Aufruf zur Mitarbeit steht nun auch online (PDF).

Hier einige, der zuletzt auch mit Oscars ausgezeichneten Filme, die mediale Neuerungen thematisieren:

– The King’s Speech (Einführung des Radios)

– The Artist (Einführung des Tonfilms)

– Hugo Cabret (Kino)

Wem weitere Filme und TV-Serien einfallen, kann sie ja als Kommentar ergänzen.

Ebenso beschäftigen sich auch Fernsehgeschichtsdokus mit Medieninnovation, zuletzt Terra X mit einer Sendung über einen „Pionier der drahtlosen Kommunikation“: Guglielmo Marconi.

1989/1990

Hier der Hinweis auf einige Portale, die gutes Unterrichtsmaterial für die Jahre 1989/1990 bieten. Ergänzend sei auch noch auf die an anderer Stelle verlinkten Zeitzeugenportale verwiesen:

Wir waren so frei ist ist ein Internetarchiv mit privaten Filmen und Fotos aus den Jahren 1989 und 1990 aus Deutschland. Es werden auch noch weitere Dokumente gesucht, wer mag kann also seine eigenen Bilder beisteuern.

Einen schönen Perspektivwechsel ermöglicht das folgende Webportal:

1989-1990 Wendezeiten ist ein Angebot des Deutschen Rundfunkarchivs mit Tönen, Bildern und Filmen aus dem DDR-Fernsehen.

Jugendopposition in der DDR bietet neben einem umfangreichen Zeitzeugenarchiv, Bilder, Dokumente und Unterichtsmaterial von 1950 bis 1989.

Monthy Python’s Flying Circus wird 40!

Am 5. Oktober 1969 um 23 Uhr flimmerte die erste Folge der britischen Kultserie über die Bildschirme im Vereinigten Königreich. Wer die erste und weitere Folgen noch einmal sehen möchte, finden sie auf youtube.

Die BBC hat eine mikrige Geburtstagsseite mit einigen Links und alten Fotos eingerichtet. Mehr zum Jubiläum und zur Geschichte der Truppe findet sich auf der offiziellen Homepage. Dort ist u.a auch ein Artikel von Eric Idle zum ruby jubilee.

Schon ein Stück Zeitgeschichte: Michael Palin arbeitet heute als Reiseschriftsteller, u.a. auch für das britische Fernsehen, und ist gerade Präsident der altehrwürdigen Royal Geographical Society geworden. Mit seiner letzten Äußerung hat er die unter Tony Blair begonnene Debatte über die Darstellung des Britischen Empire im Geschichtsunterricht noch einmal neu belebt.

John Cleese, der Ende des Monats 70 wird,  hat ein Profil auf Facebook und auf Twitter fast 250.000  eingeschriebene Followers. Wer seine tweets lesen möchte: @JohnCleese „indeed still alive, contrary to rumour“ – sehr lebendig – happy birthday!

… and now for something completely different. 😉

PS. Allen, die Britcoms allgemein gern mögen, sei der gleichnamige Blog von Oliver Nagel empfohlen, der hier auch zum Monty-Python-Jubiläum schreibt.