Wer es noch nicht hatte, sollte es sich holen: Das Taccle-Handbuch gibt es zum Download hier. Taccle steht für Teachers‘ Aids on Creating Content for Learning Environments. Das Buch bietet einen leicht verständliche Einführung in das große Feld des e-learnings, der Arbeit mit Lernplattformen sowie einen guten Überblick über die wichtigsten Online-Werkzeuge wie Weblogs, Wikis oder Video-Sharing, stets mit Blick auf die Möglichkeiten des unterrichtlichen Einsatzes. Das Buch gibt es in mehreren Sprachen, u.a. auf Deutsch. Für den Download ist die vorherige Anmeldung auf der Seite nötig. Es besteht zudem die Möglichkeit, sich auch kostenlos ein Druckexemplar schicken möchte.
Schlagwort-Archive: e-learning
Für Einsteiger 1: Foren
Eine Forums-Funktion findet sich standardmäßig in allen mir bekannten Lernplattformen wie z.B. moodle, lo-net2 oder eTwinning, die als virtuelle Klassenräume in der Schule genutzt werden können. Es ist ein sehr einfaches Werkzeug, daher nur von begrenztem Nutzen, aber m.E. sehr gut für den Einstieg geeignet.
Ein Forum ist eine Art „Schwarzes Brett“, an das Nachrichten „geheftet“ werden können. Foren funktionieren asynchron, d.h. man muss nicht zeitgleich online sein, sondern kann zeitversetzt arbeiten. Die eingestellten Fragen und Nachrichten bleiben erhalten, sind jederzeit einsehbar und können ergänzt oder beantwortet werden.
In der Regel sind die Nachrichten für alle Mitglieder sichtbar. Die Lese- und Schreibrechte, wer Nachrichten hinterlassen darf oder nicht, sind individuell einstellbar. Kann nur die Lehrkraft schreiben, dient das Forum der Weitergabe von Informationen an alle. Vorteil gegenüber der E-Mail ist, dass die Nachricht mit Datum aushängt und niemand behaupten kann, er habe sie nicht erhalten. Gibt man an alle Schreibrechte, lässt sich ein Forumvielfältig im Unterricht nutzen, was ich an einigen Beispielen aufzeigen möchte.
Die Anwendung ist ähnlich wie die meisten anderen Werkzeugen (digital oder nicht) an sich nicht fachspezifisch bestimmt, sondern allgemein für jeden Fachunterricht gültig. Fachspezifisch sind dann jeweils die Inhalte, mit denen gearbeitet wird.
Zur Vorbereitung von Klassenarbeiten, Klausuren, Abiturprüfungen sowie zur gegenseitigen Unterstüzung z.B. bei den Hausaufgaben können Schüler gemeinsam mit der Lehrkraft ein Forum gut nutzen. Die Schüler können Fragen einstellen, die von ihren Mitschülern oder der Lehrkraft beantwortet werden. Alle Fragen und Antworten sind jederzeit für alle Teilnehmer lesbar, so dass niemand benachteiligt wird und alle von den Fragen und Antworten profitieren und lernen können.
Zum Einstieg in einer Unterrichtsreihe kann ein Forum sinnvoll eingesetzt werden: Ausgehend von einer Einstiegsfrage schreiben die Schüler ihre Antworten ins Forum und nehmen idealerweise in ihren Antworten bezug auf vorgehende Antworten ihrer Mitschüler. Diese Methode des Foreneinsatzes wird an Universitäten häufig zur Vor- oder Nachbereitungs von Seminarsitzungen verwendet. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass das Verfahren nicht zu oft und allzu mechanisch angewandt wird.
In meinem eigenen Unterricht habe ich so den Einstieg in eine Unterrichtsreihe über den 1. Weltkrieg mit einer französischen Partnerklasse gestaltet. Ausgehend von der Frage: „Welche Bedeutung hat der 1. Weltkrieg heute für dich, in deinem Land?“ haben die Schüler aus Deutschland und Frankreich ihre Antworten ins Forum geschrieben. Der Unterschied der Erinnerungskulturen der beiden Länder („la grande guerre“, Armistice de 1918), auf den wir Lehrer abgezielt hatten, kam leider nicht durch, da auch die französischen Schüler sagten, dass der 1. Weltkrieg kaum noch eine Bedeutung für sie oder ihr Land habe. Auch das fanden wir eine interessante Erkenntnis. Durch die Zusammenarbeit von zwei Oberstufenkursen hatten wir allerdings fast 50 schreibende Schüler, so dass am Ende die Beiträge sich sehr stark wiederholten und unübersichtlich wurden. Hier kann es sinnvoll sein, dass die Schüler einen Beitrag in Kleingruppen vorbereiten und erstellen, um die Anzahl der Einträge zu reduzieren. Die Vorbereitung in Kleingruppen kann einigen (gerade schwächeren) Schülern helfen, die Frage und ihre Antwort im Dialog mit ihren Mitschülern stärker zu durchdenken.
Mit einer anderen Form des Forumeinsatzes im Unterricht – gleichfalls zum Einstieg, diesmal als Epocheneinstieg in die Frühe Neuzeit – habe ich im Unterricht gute Erfahrungen gemacht. Die Schüler hatten den Auftrag, sich die Seiten von pastperfect anzuschauen und dort ein wenig herumzustöbern. Während der Unterrichtsstunde sollten sie eine inhaltliche Frage im Forum selber stellen und mindestens eine Frage ihrer Mitschüler beantworten. Dadurch dass die Fragen und Antworten stehen bleiben, lässt sich die Mitarbeit in solchen Stunden hervorragend evaluieren und gegebenenfalls auch in Mitarbeitsnoten umsetzen. Zudem erreicht man auf diese Weise eine Beteiligung aller (!) Schüler am Unterricht, der sich sogar noch individuell an den Interessen der Lernenden ausrichtet. Die Seiten von pastperfect mit ihrer assoziativen Hypertextstruktur sind für diese Herangehensweise besonders geeignet.
Die genannten Beispiele sind hoffentlich anregend, aber sicher keine umfassende Auflistung der Einsatzmöglichkeiten von Foren im Unterricht. Deshalb die Bitte weitere Anregungen und Ideen, eigene Unterrichtserfahrungen über die Kommentarfunktion zu ergänzen.
My history network
My history network is (going to be) a network of high school students from all over the world. The network is an English speaking ning-community for those who are interested in discussing the different perspectives of history and exchange about all questions concerning history and history teaching. As in most virtual classrooms, there is a chat, forums, databases for photos and videos as well as groups on special interests like ancient or medieval history.
History teachers are invited to join the network and will get administration rights so that they will be responsible for the invitation of their students and the administration (accept/remove/moderate) of their students‘ activities in the network.
The initiative is proposed by David Hilton who created also the History Teachers group on diigo where you can find besides more than 1000 shared, tagged and commentated links also more information about the idea and the development of the „My history network“-project.
I think this is a great idea and opportunity to propose to the more interested students in your classroom from which they can get a lot of benefit.
web 2.0 vs Lernplattformen?
In den letzten Tagen ist an verschiedenen Orten das Verhältnis von offenem web 2.0 und geschlossenen Lernplattformen diskutiert worden. Michael Kerres bezeichnet Lernmanagementsysteme (LMS) als isolierte „Insel“ im Ozean des Internets, die oft ein „Datengrab […] ohne Leben“ blieben. Das kann ich aus persönlicher Erfahrung aus der Arbeit mit Lernplattformen in der Schule bestätigen. Peter Baumgartner hingegen betont die „Aktivitäten der Lernenden“ und stellt ihre persönliche Vernetzung (entgegen der rein inhaltlichen durch Links) heraus. Baumgartner sieht einen wesentlichen Unterschied zwischen öffentlicher und privater Sphäre und macht darauf aufmerksam, dass es für das Lernen allgemein „geschützte Räume“ brauche.
In der Tat ist es zu abzuwägen, inwieweit der Einsatz von LMS Möglichkeiten und Entwicklungspotentiale des web 2.0 einschränken. Für die Schule scheint es mir jedoch wichtig, auch auf die pädagogischen und rechtlichen Aspekte (in der Arbeit mit i.d.R. Minderjährigen) sowie auf den Rahmen hinzuweisen, in dem schulisches Lernen stattfindet. Eltern aber auch die Kollegen an den Schulen sehen aufgeschreckt durch Medienberichte zur Zeit oft stärker die Gefahren des Netzes als die Chancen, die mit dem Lernen mit und im Internet verbunden sind. Daher ist das Angebot von sicheren und werbefreien Lernräumen für Schulen ganz wichtig.
Idealerweise bieten LMS die Möglichkeit der kontrollierten netzweiten Veröffentlichung bestimmter Bereiche oder (urheber-)rechtlich unbedenklicher Arbeitsergebnisse, wie dies z.B. bei der europäischen Lernplattform eTwinning gegeben ist. Die Veröffentlichung bietet zudem die Chance am konkreten Beispiel, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwendung von Bildern und Texten zu thematisieren. Ein grundlegender, aber recht neuer Lernbereich für die Schule, der bislang noch keinen festen Platz gefunden hat.
Die Arbeit für eine größere Öffentlichkeit als die eigene Klasse oder den eigenen Kurs (oder im schlimmsten Fall und für Schüler unverständlich für den Lehrer) ist enorm motivierend. Das gilt für die Erarbeitung von Ausstellungen innerhalb der Schule genauso wie für die Präsentation von Ergebnisse im Internet. Gesteigert kann diese Motivation zusätzlich, wenn tatsächlich auch Rückmeldungen zur eigenen Arbeit kommen und man sieht, dass die Veröffentlichungen wahrgenommen werden. Jeder Blogschreiber kennt das 😉
Insofern würde ich aus schulischer Sicht keine Gegenüberstellung von LMS und web 2.0 sehen, sondern neben dem Hinweis auf rechtliche Aspekte die sich ergänzenden Funktionen für den Einsatz im Unterricht betonen.
Twitter für den Geschichtsunterricht
Interessante Links und Hinweise auf Materialien, Internetwerkzeuge u.a. für den Geschichtsunterricht vor allem aus dem anglo-amerikanischen Raum finden sich auf Twitter unter dem Hashtag #historyteacher
Außerdem gibt es hier eine Liste mit „100“ englischsprachigen Twitter Feeds zum Thema Geschichte und Geschichtsunterricht.
Etwas allgemeiner eine Liste mit Twitterern rund um das Thema Bildung, in twitter auch zu finden als Hashtag #Bildungstwitterer.
Fundstück1: Einstieg e-learning
Für alle Kollegen, die bisher wenig oder gar nicht mit Computer und Internet im Unterricht gearbeitet haben, die sich aber vielleicht auch nicht getraut haben zu fragen… was eigentlich e-learning, ein wiki, podcasting ist und was sich damit im Unterricht anfangen lässt… hier ein Link zu einem gut verständlichen Einführungsartikel aus der Zeitschrift Computer und Unterricht 62 (2006) von Stefan Aufenanger von der Uni Mainz. Er beschreibt Einsatzmöglichkeiten von e-learning, gibt einen knappen Überblick über lerntheoretische Hintergründe und erklärt einige zentrale Begriffe des e-learning.