Charmantes Bild, nicht wahr? James Bond, alias Sean Connery, auf Durchreise zu den Dreharbeiten in der Schweiz oder auf Werbetour für den aktuellen Film am Deutschen Eck?
Aber ist das Foto echt oder manipuliert?
Aufgetaucht ist es in einer stadthistorischen Facebook-Gruppe zu Koblenz ohne weiteren Quellenangaben, wo jede Menge alte Fotos gepostet und kommentiert werden. Es wurde dort schnell als Täuschung enttarnt. Wer das Deutsche Eck und seine Geschichte kennt, weiß, dass seit 1945 bis 1993 auf dem Denkmalsockel kein Reiterstandbild war, sondern seit 1953 mit der Umwidmung zum Mahnmal der deutschen Einheit nur eine Fahne (siehe dazu auch den Beitrag von Marco Zerwas auf PH Weekly).
Über eine Online-Bildersuche findet man auch schnell das Originalbild mit Sean Connery und Aston Martin, das für die Montage verwendet wurde (z.B. hier). Das ist eine einfache Möglichkeit zur Prüfung. Aber funktioniert die immer? Ansonsten benötigt die Entlarvung eines solchen Fotos als Fake präzises Kontextwissen, in diesem Fall Kenntnisse über die Aussehen, Geschichte und Veränderung des Ortes im Hintergrund, notwendig. Und auch nur diejenigen, die Sean Connery erkennen, können das Foto zeitlich ungefähr einordnen ohne weitere Recherche.
Nun aber die ernst gemeinten Fragen an alle Leserinnen und Leser:
- Kann man Schülerinnen und Schüler ein allgemein methodisches Handwerkszeugs vermitteln, dass sie solche Fotomontagen erkennen können?
- Ist das eine Aufgabe des Geschichtsunterrichts?
- Und falls ja, geht das allgemein überhaupt oder lässt sich das immer nur im Einzelfall untersuchen? Und wie könnten mögliche Lernszenarien aussehen?