@Lehrer(aus)bildung

René Scheppler schreibt in seinem Blog, dass in bezug auf ICT Lehrer und Schüler „gemeinsam und auf Augenhöhe mit- und voneinander (…) lernen, wenn (sie) die sich ergebenen Chancen des Einsatzes von z.B. Web 2.0-Technologien im Unterricht erproben.“. Dem kann ich voll zustimmen. Viele Kollegen  Lehrer haben Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von Computern und Internet in ihrem Unterricht, weil ihnen die gewohnte methodische und didaktische Souveränität im Umgang damit fehlt. Entsprechende Module finden sich mittlerweile vielfach in der Lehrerausbildung, was bei mir vor ein paar Jahren leider noch nicht der Fall war… Darauf zu warten, dass dies flächendeckend angeboten wird und neue, ICT-geschulte Lehrer in die Schulen strömen, kann wohl keine Lösung sein. Deshalb muss es im Sinne des oben Zitierten darum gehen, Kollegen Mut zu machen, es einfach auszuprobieren und vor allem konkrete, fachbezogene Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen…  Ansprechpartner können neben den Ausbildern an den Fachseminaren auch regionale Fachberater sowie sämtliche Kollegen in der Lehrerfortbildung sein, so dass irgendwann der ICT-Einsatz nicht mehr als etwas Zusätzliches angesehen, sondern zu einem selbstverständlichen Teil des fachlichen Methoden- und Medienrepertoires wird.

Anmerkung zu Praxis Geschichte (4/2009)

Die aktuelle Ausgabe von Praxis Geschichte ist dem Thema „Historisches Lernen mit elektronischen Medien“ gewidmet. Das Heft enthält gelungene Beiträge wie z.B. der im positiven Sinne übersichtliche Artikel von Marc-Albrecht Hermanns zum Einsatz von moodle im Geschichtsunterricht.

Enttäuschend fällt hingegen der Basis-Artikel von Oliver Näpel aus. Seine pessimistische Einschätzung der schulischen IKT-Ausstattung ist so m.E. nicht (mehr) zutreffend. Alle Schulen, die ich kenne, verfügen über einen bis zwei funktionierende Computerräume. Diese werden allerdings oft nicht optimal und nur von wenigen Kollegen genutzt, da vielen Lehrkräften noch das entsprechende technische, didaktische und/oder methodische Wissen fehlt.

Aber statt der von Näpel beklagten „anhaltenden Sparzwänge“ wird zur Zeit in die schulischen IKT-Strukturen investiert wie vermutlich nie zuvor. Finanziert werden die Programme vor allem aus dem Konjunkturpaket II. Beispielhaft seien hier die Initiative in Niedersachsen, der eEducation Masterplan in Berlin sowie das Programm Medienkompetenz macht Schule in Rheinland-Pfalz genannt. Letzteres wird im kommenden Schuljahr 280 weiterführende Schulen mit einer zusätzlichen IKT-Infrastruktur ausstatten, u.a. drei interaktiven Tafeln sowie einem Laptopwagen. Pro Schule beträgt der Investitionsrahmen 40.000€. Gekoppelt werden diese Investionen in die Ausstattung mit Aus- und Weiterbildungsprogammen. Es scheint, als wären aktuell sowohl der politische Wille als auch die Mittel zu einer Verbesserung der Situation vorhanden.