Plagiatefinder – nicht nur für den Geschichtsunterricht

Für die anstehenden Facharbeiten, aber auch für sonstige Ausarbeitungen und Referate findet sich seit kurzem im Internet eine kleine Hilfe zur Überprüfung auf Plagiate. Auf sucodo.de lassen sich der ganze Texte oder einzelne Passagen in ein Suchfeld eingeben. Entsprechend der Einstellungen werden dann Wortgruppen aus den Passagen mit Texten im Internet abgeglichen. In der Auswertung werden dann Übereinstimmungen und vermutliche Übernahmen farbig markiert angezeigt, inklusive der Fundstelle im Internet als Link. Außerdem gibt es eine prozentuale Angabe für die wahrscheinlichen Plagiatsanteil des Textes.

Sucodo ist ein hilfreiches Werkzeug für Schulen, vor allem aufgrund der sehr einfachen Bedienung und übersichtlichen Ausgabe der Ergebnisse. Das macht die Nutzung auch wesentliche komfortabler als die Suche nach Plagiatsstellen z.B. über Google.

Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es keine 100% Trefferquote bietet. Die Fundstellen sind stark abhängig von der ausgewählten Länge der Wortgruppen. Deshalb sollte man auf jeden Fall die gut verständlichen, kurzen Informationen unter Fragen & Antworten lesen.

Und natürlich ist auch klar: Der „Plagiatefinder“ findet nur, was auch als Text im Netz steht. Schreiben die Verfasser aus  noch real existierenden, nicht digitalisierten Büchern ab, wird auch kein Plagiat entdeckt. Das dürften auch die Schüler schnell rausfinden. Vielleicht führt das dazu, dass die Lerner wieder verstärkt Bibliotheken aufsuchen… den Korrektoren bleibt trotz aller technischen Hilfen nur das intensive  Betreuen, gelegentliche Nachfragen und genaue Lesen der eingereichten Texte, um Lernenden zu gelungenen, eigenständigen Arbeiten zu verhelfen.

Chats and videoconferencing in classroom

Here is a presentation from the European eTwinning Workshop in Bonn last weekend about the „Pedagogical use of chats and videoconferencing in classroom“:

For more information on the eTwinning Professional Development Workshop in Bonn click here.

Chat im Unterricht

Hier die Kurzfassung eines Kurzvortrags zur Organisation von Chats im Unterricht. Die Überlegungen gelten in der gleichen Form eigentlich auch für die Durchführung von Videokonferenzen, nur dass dabei noch stärker auf technische Aspekte wie die Bandbreite der Übertragung geachtet werden muss. Je nach Anschluss der Schule, die oft ja noch sehr dünn sind, kann es sinnvoll sein, dass nur ein oder zwei Schüler stellvertretend für die Gruppe die Videokonferenz machen und dabei sollte die Kamera nicht die Gruppe im Hintergrund zeigen, sondern möglichst wenig Bewegung im Bild haben, um Bild-und Tonübertragung zu stabilisieren.Ein gutes, kostenloses Werkzeug für Videokonferenzen ist übrigens dimdim, das als Konferenztool wesentlich mehr Möglichkeiten als z.B. skype bietet und zudem einfach einzurichten und zu bedienen ist.

Für eine ausführlichere Darstellung siehe hier.

Update 06.10.: skype hat eine Initiative für den Experten-Chat gestartet. Online können sich Experten in eine Liste eintragen, die bereit sind interessierten Kollegen oder auch Schulklassen für ein Gespräch via Skype ihre Expertise zur Verfügung zu stellen. Noch haben sich wenige eingetragen, aber sollte das Projekt durchstarten, könnte sich hier eine gute Möglichkeit ergeben, potentielle Partner für Expertengespräche zu bekommen, ohne das Klassenzimmer zu verlassen.

Bewertung wikipedia-Artikel

Wikipedia ist wahrscheinlich mittlerweile die in der Schule, also von Schülern und Lehrern, am häufigsten genutzte Informationsquelle, oft auch leider die einzige… was sich immer wieder in schlechten Referaten und Ausarbeitungen niederschlägt. Über den Blog von Gabi Reinmann bin ich vor einiger Zeit auf wikibu.ch aufmerksam geworden.

FireShot capture #1 - 'Wikibu

wikibu bietet eine vor allem quantitative Kriterien zur Bewertung der Qualität von wikipedia-Artikeln. Zusätzlich werden Informationen zur wikipedia-eigenen Bewertung sowie zu Hauptautor und Veränderungsfrequenz mitgeliefert. Natürlich ist das keine umfassende Qualitätsbewertung (siehe dazu auch die Diskussion im denkarium), aber dennoch für Schüler und Lehrer eine wichtige Hilfe, vor allem weil so deutlich wird, wie die Artikel entstehen und  diese nicht nur als gegeben hingenommen werden.  Zur Schulung der sogenannten „Informationskompetenz“  mit wikipedia bietet wikibu eine gut aufgebaute 3stündige Unterrichtseinheit an.

Diese Informationskompetenz aufzubauen gehört sicher zum allgemeinbildenden Auftrag der Schule, doch denke ich, dass dem Geschichtsunterricht mit seiner Methodik der Quellenkritik eine besondere Rolle zukommen kann. Darauf ist schon mehrfach hingewiesen worden, beispielhaft sei hier nur auf den Vortrag von Vadim Oswalt zu Quellenkritik im Zeitalter des Internet aus dem letzten Jahr hingewiesen.

wikipedia hat Lexika als Nachschlagwerke bei Schülern vollkommen verdrängt. Durch die permanente Verfügbarkeit hat das auch den positiven, viel zu selten genannten Effekt, dass viel mehr Schüler als früher einfach mal etwas nachschauen, was sie nicht wissen oder verstehen. Ein anderes Problem als das der Quellenkritik, aber ein ebenso gravierendes, stellt die Handhabung der verfügbaren Informationsmengen dar, die Schüler oft überfordern und denen es auf in der Oberstufe nicht immer gelingt, wichtige von weniger wichtigen Informationen zu trennen.  Ein Blick in einen knappen Lexikonartikel oder für die neueste Geschichte in das LeMO ermöglicht da oft einen besseren Einstieg in ein neues Thema als sich in Details verlierende wikipedia-Artikel. Aber das müssen Schüler eben erst lernen bzw. wir als Lehrer vermitteln.

Bewertung Präsentationen

Basierend auf dem Vorschlag von Wolfgang Mattes (in: Methoden für den Unterricht, Paderborn 2002, S. 51) habe ich im vergangenen Schuljahr mit einem überarbeiteten Beurteilungsbogen für Präsentationen gearbeitet, der stärker Aspekte (multi)medialer Präsentationen berücksichtigt. Der Bogen ist als Diskussionsvorschlag gedacht und muss dem eigenen Unterricht jeweils angepasst werden, bzw. es ist zu klären, was z.B. unter „korrekter“ Quellenangabe zu verstehen ist. Sicher bietet der Entwurf noch nicht die perfekte Lösung, aber die ersten Erfahrungen waren gut. Daher möchte ich ihn hier zur Diskussion stellen; für Anregungen und Verbesserungsvorschläge bin ich jederzeit dankbar.

Noch einige Hinweise zum Einsatz des Bogens: Es ist auf jeden Fall hilfreich, den Schülern den Bogen vor der Erarbeitung der Vorträge zu geben, damit die Bewertungskriterien von Anfang an klar sind. Wenn ausreichend Zeit ist, bietet es sich an, statt den Bogen vorzugeben, mit der Schülergruppe gemeinsam Kriterien zur Bewertung zu erarbeiten und dementsprechend einen die erarbeiteten Ergebnisse berücksichtigenden Bogen zu erstellen. Gut sind auch meine Erfahrungen, die Schüler mit Hilfe des Bogens um eine Bewertung des Vortrags ihrer Mitschüler zu bitten. Auf diese Weise  entsteht in den Gruppen zunehmend ein Gefühl für Stärken und Schwächen von Präsentationen und in der Regel steigert sich durch dieses Verfahren die Qualität der Vorträge im Laufe der Reihe.

Letztendlich kann ein solcher Bogen immer nur eine Orientierungshilfe sein. Die Entscheidung über die Note bleibt natürlich bei der Lehrkraft, wobei sich gezeigt hat, dass sehr große Diskrepanzen selten vorkommen und die Bewertungen recht nah beieinander liegen. Dasselbe gilt auch für das Ganze: In dem Bewertungsbogen haben die Inhalte zugunsten der Präsentation nur noch relativ wenig Anteil an der Gesamtnote. Da es einfacher geworden ist, Informationen, wenn nicht gleich ganze Ausarbeitungen zu allen gängigen Themen des Geschichtsunterrichts zu finden, finde ich dies gerechtfertigt. Sollte dennoch einmal die inhaltliche Aufbereitung insgesamt mangelhaft sein, sollte das auch deutlich zum Ausdruck gebracht werden.