Ein Video auf Englisch, das in einem Dialog zwischen Schüler und Lehrer, überspitzt Unterschiede von Lernmanagementsystemen und Web 2.0-Anwendungen bzw. einer Personal Learning Environment und den damit verbundenen Chancen zu einer Individualisierung von Lernprozessen aufzeigt.
Sehr lustig, aber leider wohl bitterer Alltag in vielen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, die Aussage des Lehrer im Film: „Ich scanne gerade ganz viele Blätter ein, die die Schüler online lesen sollen. Das machen jetzt alle, das nennt sich e-Learning.“
Da ist wohl etwas missverstanden worden. Aber es wundert nicht, dass, wenn „e-Learning“ so verstanden wird, dann die möglichen Potentiale nicht gesehen werden, was mit zu durchaus deutlichen Abwehrreaktionen beiträgt. (Letztere haben natürlich viele Gründe, die hier nicht alle aufgelistet werden brauchen.)
Erstmals versuche ich in diesem Jahr auf ein LMS zu verzichten, nachdem ich in den letzten Jahren mit lo-net2 und moodle gearbeitet habe, und in einer Klasse nur mit Web 2.0-Anwendungen zu arbeiten und gemeinsam mit den Schülern schrittweise eine eigenes PLE aufzubauen. Interessant aus der Stunde heute: Vielen Schülern ist (ebenso wie vielen Lehrern) nicht klar, welche Möglichkeiten es gibt und wie diese ihren Lernprozess unterstützen könnten.
Im Video geht der Junge übrigens noch einen entscheidenen Schritt weiter: Es sind nämlich nicht nur die Werkzeuge, zur Informationsverarbeitung, -sichtung, -sortierung und -weitergabe, sondern die Personen, mit denen man über diese Werkzeuge in Kommunikation treten kann, die Lernen zusätzlich bereichern können (Spanische Muttersprachler im Videobeispiel) und man dann auch eher von einem PLN, einem Personal Learning Network, spricht. Gerade im Hinblick nicht nur auf Schule, sondern auf die Idee lebenslangen Lernens liegt hier ein enormes Potential, das aber um geborgen zu werden, der Anleitung und Anregung bedarf.