Das Handbuch Medien in der politischen Bildung enthält entgegen seinem geschichtsdidaktischen Pendant Beiträge zu Chat, Blogs, WebQuests usw. Es gibt zahlreiche Überschneidungspunkte zu Geschichtsunterricht und -didaktik, u.a. auch mit einem eigenen Beitrag zum Thema „Denkmal“. Interessanterweise finden sich jedoch unter den Autoren wohl Gesellschafts-, Kultur- und Politikwissenschaftler und Didaktiker, aber – soweit ich gesehen habe – keine Geschichtsdidaktiker (Geschichtslehrer nur insofern als sie zugleich Politiklehrer sind).
Es wird ein sehr breiter Medienbegriff zugrunde gelegt, der eben von Web 2.0-Werkzeugen bis zum „leeren Blatt“ reicht. Die Artikel sind alle gleich aufgebaut und miteinander mit Querverweisen verbunden. Qualität und Perspektive variieren stark, auch aufgrund der großen Zahl und der sehr unterschiedlichen Hintergründe der Autoren. Die von mir bisher durchgesehenen Beiträge informieren alle grundlegend, leicht verständlich und vor allem praxisorientiert über das jeweilige Medium und bieten jeweils aktuelle Literaturlisten zum Weiterlesen.
Auf den ersten Blick ein gelungenes Handbuch, das auch jeder Geschichtslehrer im Schrank (oder noch besser griffbereit auf dem Schreibtisch) haben sollte, nicht nur weil es aktuell noch vorhandene Lücken in der geschichtsdidaktischen Literatur überbrücken hilft.
Erhältlich ist es auch in einer Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung für 4,50 €.
PS. Toll, dass im Artikel zum Chat eTwinning ausdrücklich erwähnt, leider aber falsch geschrieben der Name ebenso wie die Linkadresse. (Richtig muss es eTwinning.de heißen.)