Virtuelles Reenactement mit Twitter im Geschichtsunterricht

Hier die Präsentation vom gestrigen Vortrag auf der iMedia in Mainz. Die Präsentation stellt  ein mögliches Unterrichtsmodell vor, wie sich Twitter methodisch sinnvoll in den Geschichtsunterricht einbinden lässt. Anregungen und Kritik sind herzlich willkommen.

Die verwendeten Quellen zu dem in der Präsentation genannten „Stehgreif-Spiel“ zum 2-plus-4-Vertrag finden sich hier zum Download. Im Unterricht würde ich dies allerdings eher als Podiumsdiskussion ohne Twitter organisieren, da sich der technisch vergleichsweise aufwändige Einsatz von Twitter für eine Unterrichtsstunde alleine m.E. nicht lohnt.

6 Gedanken zu „Virtuelles Reenactement mit Twitter im Geschichtsunterricht

  1. Hallo Daniel,

    schade, dass ich nicht bei der iMediasein konnte. Dein Vortrag war sicher sehr spannend, zumindest sind die Folien sehr aussagekräftig. Vielleicht muss ich meine Haltung zu „Ist Twitter im Unterricht geeignet“ noch einmal überdenken 😉
    Mich interessiert, wie denn die Schüler den Unterricht angenommen haben? Wie sind sie mit den digitalen Medien zu Recht gekommen? Hatten sie mehr Freude sich mit den historischen Themen zu befassen als im herkömmlichen Unterricht? Glaubst du, dass sie ihr angeeignetes Wissen länger behalten werden?

    Wie war die Reaktion des Publikums vor dem du gesprochen hast?

    Liebe Grüße aus Berlin
    Melanie aka Literatenmelu

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  2. Hallo Melanie,

    erstmal vielen Dank für deinen Kommentar und die interessierten Nachfragen.

    Die Teilnehmerzahl des Infoshops auf der iMedia war sehr überschaubar (>10); die Reaktionen konstruktiv-kritisch, wobei mir sehr wichtig ist zu betonen, dass Twitter im Geschichtsunterricht kein „Königsweg“ ist, sondern eine andere (neue) Form projektförmigen Unterrichts für das Fach Geschichte bieten kann und dabei natürlich an viele bekannte Verfahren wie Rollen-/Planspiel, Podiumsdiskussion u.ä. anknüpft.

    Was die Reaktionen der Schüler auf das Paulskirchenprojekt angeht, diese waren sehr gemischt. Aus den dort und in den US-amerikanischen TwHistory-Projekten gesammelten Erfahrungen habe ich versucht, ein Unterrichtsmodell zu entwickeln.

    Von den am PK-Projekt beteiligten Schülern waren einige sehr begeistert, andere haben das Vorgehen eher negativ beurteilt. Generell würde ich sagen, dass Begeisterung und Beteiligung entgegengesetzt zum vorangehenden Buchunterricht verteilt waren. Also Schüler, die Geschichte als Fach an für sich interessant fanden, waren von dem Projekt weniger begeistert; umgekehrt fanden Schüler, die sich wenig für Geschichte in der Schule interessieren, das Ausprobieren dieser neuen Methode eher spannend.

    Selbstkritisch muss ich sagen, dass die Kombination von Blog, Twitter und Wiki als alle drei neu und vorher (und auch in anderen Fächern an meiner Schule) nicht verwendeten Werkzeugen die Schüler auch dieser 12. Klasse überfordert hat. Nur 1 Schülerin in der Klasse nutzte selbst aktiv Blog und Twitter, den übrigen waren teilweise selbst die Begriffe nicht geläufig.
    Daraus resultierend würde ich mich bei einem erneuten TwHistory-Projekt, wie in der Präsentation dargestellt, auf Twitter beschränken, um eine Überforderung, was den Einsatz der Technik angeht, möglichst zu vermeiden. (Anders sieht es natürlich aus, wenn z.B. die Arbeit mit Wikis in der Lerngruppe schon gut eingeübt ist, dann ließe sich ein Wiki sehr gewinnbringend zur ergänzenden Ergbnissicherung einsetzen.)

    Ein weiteres Problem war, dass den Schülern durch die Detailarbeit – das haben sie selbst so in der abschließenden Befragung reflektiert – das Überblickswissen fehlt. Es wäre hilfreich gewesen, hier z.B. ergänzend mit einer Zeitleiste zu arbeiten.

    Und um den Kommentar nicht allzu lang werden zu lassen noch abschließend zu deiner Frage nach der Behaltensleistung: Ich habe nicht den Eindruck, dass das Projekt zu einer veränderten (weder besseren noch schlechteren) Aneignung von „Wissen“ geführt hat. Ich sehe die Vorteile vor allem a) in der methodischen Abwechslung, b) der Motivation weniger am Fach interessierter Schüler und c) an den Möglichkeiten hier im Fachunterricht auch überfachliche Kompetenzen wie z.B. Umgang mit neuen Medien, Urheberrecht quasi als Learning-by-doing zu schulen, d) quellennah und kompetenzorientiert zu arbeiten und e) gerade durch die Perspektivübernahme das Verstehen historischer (und auch politischer) Prozesse zu fördern.

    Soweit fürs Erste 😉

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