Migrationsgeschichte

Der Blogeintrag bietet zunächst einen Überblick über gute Materialien und Informationsseiten zur Behandlung des Thema Migration im Geschichts- und Sozialkundeunterricht:

Einfamilienalbum zeigt die Fotoalben einer deutsch-kurdischen Familie. Die Bilder reichen zurück bis ins späte 19. Jahrhundert und sind sowohl über einen Familien-Stammbaum als auch thematisch abrufbar.

angekommen.com ist eine Überblicksseite zu verschiedenen Webprojekten zur Migration in Rheinland und Westfalen. Besonders hervorzuheben sind sicher der lange, vom Kaiserreich bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts reichende Blick auf die italienische Einwanderung sowie das beeindruckende „migration-audio-archiv“ mit einer Datenbank erzählter Migrationsgeschichte.

Top-Tipp ist The Unwanted: eine Online-Dokumentation über Umsiedlung, Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts. Durch erzählte Lebensgeschichten wird das Schicksal von Flüchtlingen und Vertriebenen nachgezeichnet und verstehbar gemacht. Leider selbst noch nicht ausgetestet, aber auf den ersten Blick sehr vielversprechend wirkt die  angebotene didaktische Aufbereitung in einem eigenen Lernportal.

Auf die aktuelle Situation gerichtet ist das Informationsportal des Netzwerkes Migration in Europa.

Außerschulische Lernorte:

Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DoMiD) in Köln. Ausstellungen, Vorträge und eine umfangreiche Sammlung von Zeugnissen (Filme, Fotos, Alltagsgestände usw.) zur Einwanderung, aber leider nur vor Ort und nicht digitalisiert: http://migrationsmuseum.de/

Das Luxemburger Migrationsmuseum in Dudelange (Centre de Documentation sur les Migrations Humaines): http://www.cdmh.lu/

Unter umgekehrten Vorzeichen betrachtet schließlich das Deutsche Auswanderhaus Bremerhaven das Thema Migration. Das Museum wurde 2007 als  „European Museum of the Year“ ausgezeichnet.

Buch für den Unterricht

Lernen aus der Geschichte weist heute auf ein Methodenbuch für Lehrer zum Thema Migration hin. Das Buch enthältMaterialien zu  sieben Lebensgeschichten, die sich von Anfang bis Ende des 20. Jahrhunderts erstrecken und exemplarisch verschiedene Aspekte von Immigration und Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten in der deutschen Geschichte aufzeigen.

3 Gedanken zu „Migrationsgeschichte

  1. http://cengiz-dursun.hostzi.com

    Hallo, ich heiße Cengiz und bin Mitglied der SPD. Das ist mein Blog. Ich habe einen Text erfasst, der die ethnische Lobbypolitik thematisiert und auch dazu eine Gruppe gegründet: gegen ethnische Lobbypolitik.

    Ich warte auf Antworten und eine Diskussion:

    Wenn wir von Migranten sprechen, sprechen wir nicht von Menschen aus Polen, Schweden, Russland oder den vereinigten Staaten.
    Wir sprechen von Menschen aus muslimischen Ländern, meistens aus der Türkei und aus arabischen Ländern.

    Deswegen sehe ich es vor, das Wort „Migrationshintergrund“ deutlich erkennbar zu machen, da ich nichts von diesem Wort halte. Wenn Menschen, die seit 50 Jahren hier leben, immer noch als Migranten bezeichnet werden, finde ich, ist etwas schief gelaufen in unserer Gesellschaft und auf diese Probleme werde ich jetzt Stück für Stück eingehen… Ich widme mich nicht der falschen Politik, der vergangenen 50 Jahre, sondern gehe auf Probleme ein, die für einige Tabuthemen sind, die sich keiner traut anzusprechen bzw. nicht die Macht besitzt, etwas zu ändern…

    …nämlich die ethnische Lobbypolitik und ihr daraus resultierendes „politisches Geschäft“.

    Innerhalb der Partei (egal welcher) gibt es etliche von türkischstämmigen Politikern. Die meisten sind in der Türkei geboren und kamen als Kinder nach Deutschland. Sie geben sich als Anwälte der „Migrantengesellschaft“ und kämpfen für deren Rechte. Soweit so gut! Das hört sich sehr gut an und sollte auch unterstützt werden.Natürlich braucht die Partei auch Menschen mit einem „Migrationshintergrund“, da sie sich sehr gut in die Lage der Menschen hineinversetzen können. Vor allem im sozialpädagogischem Bereich, ist die Arbeit immer wieder effektiv. Politiker die sich für die Rechte der Menschen einsetzen, für diejenigen die große Probleme in der Gesellschaft haben, sind immer gern gesehen und brauchbar für jede Partei. Bloß jetzt kommt es darauf an, für welche Probleme sie sich einsetzen. Was genau beabsichtigen sie?

    Die Frage kann man sich eigentlich selbst beantworten, denn wenn man sieht, dass sie von einem großen Teil der „Migrantengesellschaft“ gewählt werden, muss es wohl bedeuten, dass ein großer Teil der Wähler zufrieden mit der Thematik sind, mit der sie sich befassen.

    Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland Integrationsprobleme! Manche sprechen von Bildungsdefiziten, die anderen von Ausländerkriminalität.
    Wenn man das Wort Integration definieren möchte, definiert der Brockhaus Integration allgemein als „(Wieder-)Herstellung einer Einheit; Einbeziehung, Eingliederung in ein größeres Ganzes.“ Integration ist also als Prozess zu verstehen.

    Man kann sich wiederum darüber streiten und behaupten, dass die Integration nicht nur von Bildungsdefiziten oder Kriminalität abhängig ist, denn es gibt verschiedenste Parallelgesellschaften und Ideologien, über die niemand spricht.

    Schnell fallen Sätze wie: „Die Kriminalität würde es nicht geben, wenn es ein gutes Bildungssystem gäbe“.

    Die Lobbyisten setzen sich ein für: ein kommunales Wahlrecht für Ausländer, die doppelte Staatsangehörigkeit, Islam-Unterricht, die EU-Mitgliedschaft der Türkei, das Angebot; Türkisch als wählbare Fremdsprache in Schulen, mehr Geld für Türken usw.

    So schön so gut, einige Forderungen sind sicher gute Ideen und machbar, über die anderen wiederum könnte man sich streiten. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Der entscheidende Punkt ist, dass die Lobbyisten nicht Punkte ansprechen, die der Wahrheit entsprechen. Sie sprechen Sprachdefizite an und erklären, man muss die Sprache erlernen, um im Alltag klarzukommen, eine Arbeit zu finden oder um Dinge selbst zu erledigen. Das stimmt! Aber es gibt dennoch viele Punkte, die bewusst nicht angesprochen werden, um nicht kostbare Wählerstimmen zu verlieren. Themen, die sich nur sehr wenige Politiker mit „Migrationshintergrund“ trauen anzusprechen. Themen, die dazu führen würden, in den Augen der „Migrantengesellschaft“ als Verräter angesehen zu werden. Es besteht die Gefahr, in das Visier und die Schlagzeilen der türkischen Medienlandschaft zu geraten – und das sind keine guten Schlagzeilen! Ständig in einem Korsett des Kollektivs zu stecken und Angst zu haben, sein eigenes Volk oder seine Heimat zu verraten oder als Verräter abgestempelt zu werden. Das ist Lobbypolitik…

    Die türkischstämmigen Politiker behandeln die „türkische Community“ als Mündel und entscheiden für sie. Sie versuchen immer wieder andere Auffassungen zur Integrationspolitik zu verdrängen und versuchen zu verhindern, dass dies zur Öffentlichkeit gelangt. Deshalb werden kritische Stimmen innerhalb einer Partei, die gerade diese Probleme ansprechen denunziert und zum Schweigen gebracht, um der „Geschäftsidee nicht zu schaden“.

    Die eigentlichen Probleme, die die Menschen haben, sind sozio-kulturelle Probleme und auch patriarchale Familienstrukturen. Diese Tatsache gefällt naturgemäß weder der türkischen Presse noch denjenigen, die in der Öffentlichkeit spezifisch türkische Interessen vertreten. Die türkischstämmigen Politiker nennen das nur „soziale Probleme“ und versuchen der eigentlichen Diskussion aus dem Weg zu gehen…

    Dieses Problem ist auch ein soziales, vor allem hat es aber mit Haltungen, Einstellungen, Werten, Lebensentwürfen, Traditionen und Gebräuchen zu tun.

    Warum spricht niemand über arrangierte Ehen, Ferienbräute, Ehrenmorde, Gewalt in Familien, Diskriminierung der Frau?

    Wer diese Themen anspricht, wird nicht gewählt, als Verräter abgestempelt, bekommt Hassmails und wird bedroht.

    Jeder ist angesprochen, egal in welcher Partei er auch Mitglied ist. Denn gerade Themen, die sich keiner traut anzusprechen, da er Angst um sich selber hat, sind handfeste Beweise für Gründe einer misslungenen Integration…

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